Es gibt bereits zahllose Horrorfilme, die mit einer Autopanne beginnen. Aber in der Regel bleibt es nicht dabei. Stattdessen suchen die Protagonist*innen nach Schutz oder einem Telefon, etwa in einer verlassenen Hütte im Wald, bevor dann plötzlich ein blutrünstiger Killer auftaucht und einen nach dem anderen dahinmeuchelt…
Aber „Downrange - Die Zielscheibe bist du!“ verzichtet auf diesen Zwischenschritt – und ist stattdessen einer dieser Filme, die gerade deshalb so ungemein effektiv sind, weil sie den Schauplatz bewusst einengen. Auch hier startet alles mit einer Autopanne – allerdings werden die Teenager*innen daraufhin noch auf dem Highway von einem Sniper ins Visier genommen.
Selbst die Flucht in die nur wenige Meter neben der Straße stehenden Büsche scheint damit unmöglich zu sein, ohne einen zielsicher gesetzten Kopfschuss zu riskieren…
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Kein Mann für halbe Sachen
Seine FSK-Freigabe ab 18 Jahren hat sich „Downrange – Die Zielscheibe bist du!“ dabei übrigens redlich verdient. Nicht nur wirkt das Szenario schmerzhaft realistisch, mit Ryûhei Kitamura zeichnet auch ein Regisseur für die Umsetzung verantwortlich, von dem seine Anhänger*innen längst wissen, dass er niemals mit angezogener Handbremse agiert, wenn es um die Darstellung von expliziter Gewalt geht.
Schließlich hat er sich schon mit seinem Debüt, dem völlig abgefahrenen Samurai-Splatter-Fest „Versus“, damals in die Herzen der internationalen Genre-Fans geschnetzelt – und auch seine englischsprachige Clive-Barker-Verfilmung „Midnight Meat Train“ mit Bradley Cooper und Vinnie Jones, die in Deutschland tatsächlich die grandiose Wortschöpfung „Mitternachtsfleischzug“ als Untertitel trägt, ist weniger berühmt als vielmehr berüchtigt:
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Mehr als nur Gore
Im Gegensatz zu mir hat mein Kollege Lutz Granert mit den „derb-blutigen Gore-Einlagen“ durchaus seine Probleme, weil sie seiner Meinung nach nicht wirklich in den Film hineinpassen – und trotzdem hat er in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik immer noch starke 3,5 von 5 Sternen vergeben, ganz einfach weil „der Low-Budget-Thriller durch erzählerische wie handwerkliche Effizienz überzeugt“.
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Wobei Lutz in seiner Kritik auch noch mal sehr positiv herausstellt, dass sich hier die Protagonist*innen zur Abwechslung mal nicht wie die letzten Idiot*innen verhalten: „Das überlegte Handeln der Figuren verleiht dem altbekannten Szenario nicht nur eine neue Plausibilität, sondern es sorgt auch für stetig anhaltende Spannung. Das Duell zwischen dem unbekannten Angreifer aus dem Hinterhalt und den kalt erwischten Teenagern lebt von seiner aufs Grundlegende reduzierten Klarheit.“
Die komplette FILMSTARTS-Kritik zu "Downrange"
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