Am gestrigen Freitag ist in der New York Times ein Interview mit Regisseur Ryan Coogler und seinem „Black Panther“-Co-Autoren Joe Robert Cole erschienen. In dem Gespräch geht es u.a. darum, wie sehr sie der überraschende Tod ihres Freundes Chadwick Boseman, der im August 2020 an Darmkrebs verstarb, getroffen hat. Zugleich berichten sie aber auch von der kreativen Herausforderung, die nach dem überraschenden Tod ihres Hauptdarstellers auf sie zugekommen ist – schließlich befand sich das Drehbuch zu „Black Panther 2“ zu diesem Zeitpunkt bereits in Arbeit.
Wie genau das Duo es geschafft hat, ein Sequel ohne ihren Titelhelden auf die Beine zu stellen, das konnten wir ja bereits ab dem 9. November selbst begutachten. Da kam schließlich „Black Panther 2: Wakanda Forever“ in die deutschen Kinos (aktuell ca. 1,4 Millionen Zuschauer*innen). Deshalb ist an dem Interview vor allem interessant, dass Ryan Coogler und Joe Robert Cole noch einmal neue Details enthüllen, wie ihre ursprüngliche Vision für die Fortsetzung zu ihrem Megahit („Black Panther“ hat im selben Jahr in den USA mehr eingespielt als „Avengers 3: Infinity War“) ausgesehen hat.
Näher an "Avengers 4"
Der erzählerische Kern von „Black Panther 2: Wakanda Forever“ ist der Tod von König T'Challa – und damit eine fiktive Reaktion auf den realen Tod von Chadwick Boseman. Der ursprüngliche Plan sah hingegen vor, in „Black Panther 2“ direkt auf Thanos‘ Fingerschnippen in „Avengers 3: Infinity War“ sowie die in „Avengers 4: Endgame“ stattfindende Umkehr des sogenannten Blip zu reagieren. Schließlich gehörte auch T'Challa zu denjenigen, die zwischenzeitig für ganze fünf Jahre verschwunden waren…
Ryan Coogler erklärt seine Pläne wie folgt: „Es sollte eine Vater-Sohn-Geschichte aus der Perspektive des Vaters werden – denn der erste Film war eine Vater-Sohn-Geschichte aus der Perspektive des Sohnes. Die erste Szene war eine animierte Sequenz: Man hört, wie Nakia [die von Lupita Nyong'o gespielte Geliebte von T'Challa] zu ihrem Sohn Toussaint sagt: ‚Erzähl mir, was du von deinem Vater weißt?‘ Aber er weiß nicht, dass sein Vater der Black Panther war. Er hat ihn nie getroffen. Nakia ist inzwischen mit einem haitianischen Mann verheiratet. Dann gibt es einen Schnitt in die Realität – und zwar genau in jene Nacht, in der alle Verschwundenen vom Blip zurückkehren. Man sieht, wie T'Challa das Kind zum ersten Mal trifft.“
Patchwork-Familie
Anschließend sollte es direkt noch einen Zeitsprung geben – noch einmal drei Jahre weiter in die Zukunft, wie Ryan Coogler weiter ausführt: „Wir hatten ein paar echt verrückte Szenen für Chadwick geplant. Unser Codename für den Film war ‚Sommerferien‘ – und es sollte um einen Sommer gehen, den das Kind mit seinem Vater verbringt. Zu seinem achten Geburtstag unternehmen die beiden ein Ritual, bei dem sie sich durch die Wildnis schlagen und nur von dem Leben, was ihnen das Land bietet. Aber dann passiert etwas und T'Challa muss die Welt retten – mit seinem Sohn an den Hacken…“
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Achtung: Spoiler für die Midcredit-Szene von „Black Panther 2: Wakanda Forever“
Obwohl die ursprüngliche Vision nicht umgesetzt werden konnte, spielt T'Challas Sohn Toussaint in der Fortsetzung trotzdem eine Rolle – wenn auch eine viel kleinere als ursprünglich geplant: In der allerletzten Szene des Films („Black Panther 2“ ist einer der wenigen MCU-Beiträge ohne Post-Credit-Szene) sehen wir ihn gemeinsam mit seiner Mutter Nakia am Strand in Haiti.
Was genau das späte Auftauchen des Prinzens für „Black Panther 3“ sowie andere MCU-Projekte bedeuten könnte, darüber haben wir uns im folgenden Artikel einmal ausführlich Gedanken drüber gemacht:
Ende & Post-Credit-Szene von "Wakanda Forever" erklärt: Wie geht es in "Black Panther 3" weiter?*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.