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    Neu auf Amazon Prime Video: Der beste Western der letzten 20 Jahre - Brad Pitt war nie besser!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Für Pascal zählt der Western zu den spannendsten Genres überhaupt, deswegen hat er auch schon mehr als 200 davon gesehen. Sein ewiger Liebling: "Leichen pflastern seinen Weg".

    Von klassischen Western habt ihr die Nase voll, das Genre selbst reizt euch aber noch? Dann dürft ihr euch „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ im Abo von Prime Video nicht entgehen lassen. Größer kann Kino nicht sein.

    Ihr habt die Nase voll von klassischen Western, in denen hemdsärmelige Macho-Cowboys durch die ewigen Weiten der amerikanischen Wildnis reiten, um den Ureinwohner*innen das Land zu entreißen? Dann müsst ihr euch unbedingt „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ anschauen, der nun im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung steht. Regisseur Andrew Dominik („Blond“) räumt hier nicht nur mit Heldenfiguren vom Schlage John Wayne, Audie Murphy und Clint Eastwood auf, sondern dekonstruiert das gesamte Genre.

    » "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" im Abo von Amazon Prime Video*

    Darum geht’s in "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford"

    Nach dem Bürgerkrieg überfallen Jesse James (Brad Pitt) und seine Bande Züge und Banken. Dafür werden sie in der Bevölkerung als moderne US-Variante von Robin Hood gefeiert. Während sie überall als Helden verehrt werden, geben sich die Behörden indes immer mehr der Lächerlichkeit preis, weil es diesen einfach nicht gelingen möchte, Jesse James und seine Gefährten endlich dingfest zu machen. Dadurch wächst der Mythos des Outlaws umso mehr.

    Zur Bande um Jesse James stößt bald auch der junge Robert Ford (Cassey Affleck). Aber schon bald muss dieser feststellen, dass der wahre Jesse James wenig mit dem idealisierten Bild zu tun hat, welchem auch er von Kopf bis Fuß verfallen ist. Zwischen Jesse James und Robert Ford entwickelt sich eine eigenwillige Beziehung, die Neid und Verlorenheit im gleichen Maße zusammenführt. Ford geht schließlich als derjenige in die Geschichte ein, der Jesse James umgebracht hat. Aber ist er wirklich ein Feigling oder hat er einem Lebensüberdrüssigen nur einen Gefallen getan?

    Ein flüsterndes Jahrhundertwerk

    +++ Meinung +++

    Für mich ist „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ sogar der beste Western der letzten 20 Jahre und zählt zu den größten und eindrucksvollsten Werken, die das Kino hervorgebracht hat. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der berühmt-berüchtigte Outlaw Jesse James (Brad Pitt in der Rolle seines Lebens), der sich zu den ersten Menschen zählen durfte, die durch die Medien eine Starpersona angedichtet bekommen haben. Er wurde der Held unzähliger Groschenromane, Kinder wurden nach ihm benannt, noch immer bezahlt man Geld dafür, um das Geburtshaus von Jesse James zu besuchen.

    Andrew Dominik aber blickt hinter die schillernde Fassade von Jesse James' Prominenz und trifft auf einen manisch-depressiven Mann, der eigentlich nur noch von einer Sache angetrieben wird: einer unbedingten Todessehnsucht. Gespiegelt wird das durch die Figur des Robert Ford (Casey Affleck), ein inbrünstiger Anhänger der Heldengeschichten rund um Jesse James, der am eigenen Leibe erfahren wird, wie schmerzhaft es ist, seine Idole zu treffen. Wie die gemeinsame Geschichte dieser ungleichen Männer letztlich ausgehen wird, verrät bereits der Titel des Films.

    „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ wird in den Händen von Andrew Dominik zu einer zuweilen an Intensität kaum zu überbietenden Reflexion über Personenkult und Stalking im 19. Jahrhundert, um damit gleichwohl auf die Gefahr von Mythenbildungen hinzuweisen. Erzählt wird das Ganze als beinahe dreistündige Psychoanalyse, die den Western letztlich zu einer Zeit erhebt, in der Legenden keine Chance mehr bekamen, in irgendeiner Form bestehen zu bleiben. Denn in Andrew Dominiks majestätisch gefilmten Epos wollen Helden sterben – und ausgerechnet ihre obsessiven Verfechter sorgen auch dafür.

    Man muss sich natürlich die nötige Zeit nehmen, um sich auf das kontemplative Wesen von „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ einzulassen. Dieses Charakterporträt zweier Männer, deren Gemeinsamkeit es letztlich ist, dass sie unheimlich zerbrechlich sind, ist in nahezu jeder Einstellung von einer existenzialistischen Traurigkeit durchdrungen, die auslaugen kann. Für mich aber ist der Film eine bedrückend-emotionale Meditation über Neid, Selbstzerstörung, zerplatzte Träume und letztlich auch den Wunsch nach Respekt. Kunstfertiger wurden Legenden nach „Jesse James“ jedenfalls nicht mehr zu Grabe getragen. Ein Jahrhundertwerk.

    So habt ihr eure Lieblingsfilme noch nie gesehen: "Top Gun 2", "Titanic", "Jurassic Park" und "Der weiße Hai" mit einer Katze!

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