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    Dieser Kannibalenfilm ist trotz abgenagter Finger und aufgeschlitzter Kehlen etwas ganz anderes: Deutscher Trailer zu "Bones And All"
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Auch wenn in „Bones And All“ nicht nur einmal menschliches Fleisch verspeist wird, ist der neue Film von Luca Guadagnino zwar Kannibalen-, aber kein Horrorfilm. Stattdessen erwartet euch hier ein außergewöhnliches Road Movie. Hier gibt’s den Trailer:

    Spätestens mit „Call Me By Your Name“ ist Regisseur Luca Guadagnino zu einem der gefragtesten Filmemacher der Gegenwart aufgestiegen. Kein Wunder, denn sein außergewöhnlich feinsinniges Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken ist derzeit wohl nahezu einzigartig. Nachdem Guadagnino mit seinem famosen „Suspiria“-Remake und der HBO-Serie „We Are Who We Are“ zuletzt erneut für jede Menge Euphorie unter den internationalen Kritiker*innen sorgen konnte, steht nun mit „Bones And All“ sein nächster Streich vor der Tür.

    Das romantische Kannibalen-Road-Movie mit Timothee Chalamet und Taylor Russell in den Hauptrollen startet am 24. November in den deutschen Kinos. Wie der deutsche Trailer bereits deutlich macht, arbeitet Guadagnino darin zwar mit Horror-Motiven, letztlich ist „Bones And All“ wie schon „Call Me By Your Name“ oder „A Bigger Splash“ aber vor allem ein Stimmungs- und Befindlichkeitsfilm, der das Publikum dazu einlädt, sich zusammen mit den Charakteren treiben zu lassen.

    Darum geht’s in "Bones And All"

    Maren Yearly (Taylor Russell) ist anders als ihre Mitschülerinnen. Sie gehört zu den sogenannten Eatern – Menschen, die andere Menschen verspeisen. Mit dieser Eigenart durchs Leben zu gehen, ist alles anderes als einfach. Vor allem, da Maren glaubt, allein mit ihrer Neigung zu sein. Als sie 18 Jahre alt ist, wird sie von ihrem Vater (Andre Holland) verlassen, weil er das Leben mit seiner Tochter einfach nicht mehr ertragen kann.

    So begibt sich Maren auf die Suche nach ihrer Mutter und reist dafür durch das karge Hinterland der Vereinigten Staaten. Dabei trifft sie überraschend auf Gleichgesinnte und findet in Lee (Timothee Chalamet) einen Seelenverwandten. Zusammen begeben sie sich in einem alten Truck durchs Land und kommen sich dabei immer näher. Was sie jedoch nicht ahnen: Sie werden die ganze Zeit verfolgt...

    Eine berührende Außenseiter-Geschichte

    „Bones And All“, der auf dem gleichnamigen Roman von Camille DeAngelis basiert, zeigt einmal mehr, wie frei sich Filme artikulieren können, wenn sie keiner Genre-Zuschreibung unterliegen. Luca Guadagnino nutzt das Kannibalenthema als Metapher, um eine Ode an das Außenseitertum anzustimmen. Dabei ist „Bones And All“ Liebesfilm, Coming-Of-Age-Geschichte mit Horrorelementen und gleichermaßen Porträt des heruntergekommenen Ronald-Reagan-Amerikas der 1980er-Jahre. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es dafür starke 4 von 5 möglichen Sternen.

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    Während Luca Guadagnino die Regie übernommen hat (und dafür den silbernen Löwen in Venedig gewinnen konnte), stammt das Drehbuch von David Kajganich, der auch schon die Vorlagen zu „A Bigger Splash“ und „Suspiria“ geschrieben hat. Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle auch die formidable Kameraarbeit des Weißrussen Arseni Khachaturan bleiben. Ein Name, den wir in der Zukunft mit Sicherheit noch viele Male hören werden. Seine vollmundigen Bilder der kargen Weiten der USA sind immer wieder von flirrenden Anmut durchzogen und sollten unbedingt auf der größtmöglichen Leinwand genossen werden.

    Ebenfalls grandios ist die Besetzung von „Bones And All“. Nach „Call Me By Your Name“ arbeitet Guadagnino ein zweites Mal mit Timothee Chalamet zusammen. Die wahre Sensation aber ist Taylor Russell („Escape Room“), die für ihre Performance in Venedig auch als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet wurde. Außerdem gehören Mark Rylance („Don't Look Up“), Chloe Sevigny („Zodiac – Die Spur des Killers“), Michael Stuhlbarg („A Serious Man“), Andre Holland („High Flying Bird“) und „Halloween Ends“-Regisseur David Gordon Green zum Cast.

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