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    Neu auf Netflix: Der Film, der Will Smith einen Oscar und den größten Skandal seiner Karriere einbrachte
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Erst gab es die Ohrfeige und wenig später den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Aber um welchen Film es an diesem Abend eigentlich ging, haben dabei viele wahrscheinlich gar nicht mitbekommen. Ab sofort gibt es „King Richard“ im Abo von Netflix:

    Es gibt wohl nur wenige Menschen, bei denen der absolute Tiefpunkt und der absolute Höhepunkt so nah beieinanderliegen wie bei Will Smith. Als er am 28. März 2018 wutentbrannt auf die Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles stürmte, um seinem Kollegen Chris Rock wegen eines Witzes über Smiths Frau eine Ohrfeige zu verpassen, fügte er damit auch seiner eigenen Karriere einen immensen Schaden zu – und es ist auch jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, immer noch nicht absehbar, ob er und seine Karriere sich davon auf Dauer werden erholen können.

    Weil die Verantwortlichen vor Ort von der Aktion genauso geschockt waren wie das weltweite Publikum vor den Fernsehschirmen, wurde Will Smith nicht direkt des Saales verwiesen – und konnte nur wenig später seinen Oscar als Bester Hauptdarsteller entgegennehmen. Mit seiner dritten Nominierung nach „Ali“ und „Das Streben nach Glück“ hatte er es endlich geschafft – und trotzdem redete im Anschluss so gut wie niemand mehr über seine Leistung, stattdessen drehte sich alles nur noch um den tätlichen Angriff.

    Der Film hinter der Backpfeife

    Während Will Smith am Ende selbst dafür verantwortlich ist, dass sein Oscargewinn nicht auf die eigentlich gewünschte Art gewürdigt wird, ist es natürlich trotzdem schade, dass auch der ausgezeichnete Film im ganzen Backpfeifen-Trubel mit untergegangen ist. Zumal es in „King Richard“, der ab sofort im Abo von Netflix verfügbar ist, ja ausgerechnet um eine Aufsteigergeschichte geht, die der Karriere des Stars nicht unähnlich ist – es hätte also eigentlich alles perfekt zusammengepasst an diesem Abend. Aber man weiß ja: Hätte, hätte, Fahrradkette!

    In „King Richard“ erzählt Regisseur Reinaldo Marcus Green die wahre Geschichte von Richard Williams (Will Smith), der die Karrieren seiner beiden Töchter praktisch schon von Geburt an durchplant – und dann gegen alle Widerstände und ohne den geringsten Kompromiss auch alles genauso durchzieht. Das Ergebnis kennen wir alle: Venus (Saniyya Sidney) und Serena (Demi Singleton) zählen längst beide zu den erfolgreichsten Tennisspielerinnen aller Zeiten!

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    Lohnt sich "King Richard"?

    Hier gibt es erbauliches Sport-Kino, das die klassische Idee des amerikanischen Traums mit seiner Erzählung des stetigen und am Ende erfolgsgekrönten Kampfes dick und fett unterstreicht – aber es ist natürlich immer leicht, eine solche Geschichte rückschauend aus der Gewinner*innen-Perspektive aufzurollen. Trotzdem funktioniert „King Richard“ als kurzweiliges und dank der skurrilen Art des Protagonisten auch angenehm humorvolles Wohlfühl-Kino ganz hervorragend, selbst wenn er insgesamt ruhig ein wenig kritischer hätte ausfallen dürfen.

    Das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik (3 von 5 Sterne) zu „King Richard“ lautet deshalb auch: Will Smith begeistert mit der wohl vielschichtigsten Schauspielleistung seiner Karriere. Davon abgesehen präsentiert sich ‚King Richard‘ trotz interessanter Fragen nach sozialen Ungerechtigkeiten und familiärem Druck aber als schnörkellos inszeniertes und in seiner Aussage generisches American-Dream-Kino.

    Möglicher Oscar-Kandidat "Emancipation": Trailer zu Will Smith' erstem Film nach dem Ohrfeigen-Skandal

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