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    Leben im Schloß
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Oktober 2023
    Über Vierfünftel des Films sind ein herrlich vergnüglicher Spaß, bei dem man spürt, wie viel Freude es des Akteuren bereitet, hier in die Situationskomik einzutauchen. Als Ausgangspunkt dient das Schloss von Jérome (Philippe Noiret) und Marie (Catherine Deneuve) kurz vor der Landung der Alliierten in der Normandie. Das Gebäude steht im Zentrum der Bemühungen von Résistance und Wehrmacht. Aber auch an der schönen Schlossherrin sind sie interessiert: Julien (Henri Garcin) bereitet die Landung vor und hat zunächst bei dem Rennen um Maries Gunst die Nase vorn. Als Mitbewerber konkurriert der schneidige deutsche Offizier Klopstock (Carlos Thompson). Die Oldies der Familie mischen auch noch kräftig mit, wobei Schwiegervater Dimanche (Pierre Brasseur) auf der Seite der Engländer steht, seine Gattin Charlotte (Mary Marquet) geht eher auf Klopstock ein.
    Das Debüt von Jean-Paul Rappeneau ist äußerst schwungvoll inszeniert und überschüttet die Akteure mit beißender Ironie. So bekommt die Geheimhaltung der Spionage ebenso ihr Fett weg, wie die Einsatzbesprechung der Wehrmacht. Rappeneau lässt die Figuren nicht die eingefleischten Nazis rauskehren. Und das ist auch gut so (1966). Und als Schlossherr Jérome vom ‘Waschlappen‘ zum Helden mutiert, erhöht das nochmals die Komik. Es gelingt ihm sogar mithilfe eines Schusses in die Stuckdecke des maroden Schlosses eine Gruppe deutscher Wachsoldaten in den Keller zu schicken. Klar, dass das Marie beeindruckt, auch wenn er mit ihr nicht nach Paris ziehen will.
    Die Luftlandetruppen stürmen den Atlantikwall vom Landesinneren aus. So auch noch nie gesehen, wenn Marie eine handbetriebene Kaffeemühle zwischen den Knien betätigt. Die Namensgebung bietet nette zusätzliche Schmunzler. Einfach eine gelungene Komödie über ein an sich ernstes Thema.
    Das Happy End mit überschwänglicher Jubelfeier und Marie auf einem amerikanischen Panzer am Eifelturm verwässert die bisherige Spitzenkomik allerdings etwas und passt nicht so recht. Denn wir hatten fast vergessen, dass es sich hier um einen Kriegsfilm handelt.
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