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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 16. Dezember 2020
Das Traumtrio des italienischen Kinos der 50er Jahre nahm hier seinen Anfang: Sophia Loren (Lina), Marcello Mastroianni (Paolo)und Victorio de Sica (Linas Vater). Der brave und arbeitsame Taxifahrer Paolo verliebt sich in die schöne Lina, deren Familie aus Taschendieben und Kleinkriminellen besteht. Wie Paolo das herausfindet wird mit viel Tempo und italienischem Charme erzählt. Sie schenkt ihm ein geklautes silbernes Zigarettenetui, das einmal seinem Chef gehört hatte, Oma klaut ihm die Brieftasche und die Kids wissen, wie man die Reifen eines Autos entwendet. Paolo und Lina flirten und streiten auf höchstem Niveau. Die Dialoge sprühen nur so vor mediterranem Flair. Sie bringt eine Priese Sexappeal mit ein, er wehrt sich eine Zeit lang gegen ihre Verführungskünste. Als sich Paolo bei einem Unfall verletzt, wird sein Kiefer bandagiert. Den Mund zu halten ist für einen Italiener die Höchststrafe. Der Gipfel der lebhaften Komik - man redet ja mit den Händen - ist aber die Vorbesprechung auf dem Kommissariat, nachdem Linas Familie in einem Autobus ein Ding gedreht hatte. Hier gelingt es ihrem Vater die Geschädigten als die Schuldigen hinzustellen und ein älteres Ehepaar in eine Krise geraten zu lassen. Es gibt Kaffee und Saft auf Staatskosten… Man findet heraus, dass alles ein Missverständnis war. Fehlt nur noch das Happy End: auf offener Straße steckt Paolo Lina erst einen Ring an, dann ohrfeigt er sie und schließlich gibt es einen langen, herzhaften Kuss. Großartiges Kino, das immer noch verzaubert. Nur der Titel ist ein wenig angestaubt.