Der Roman von Isabel Allende, in dem sie mit der Militärjunta in Chile abrechnet, die ihren Vater in den 70er Jahren von seiner demokratischen Position weggeputscht hatte, ist weit besser als dieser erste Film von Betty Kaplan. Dabei wird alles erwähnt was literarische Exponate in diesem Genre benötigen, um erfolgreich zu sein: Verhaftungen, Schießereien mit der Polizei, Folterungen und eine heiße Liebesgeschichte zwischen Irene (Jennifer Connelly) und Francisco (Antonio Banderas), wobei der heiße Latin Lover weißgott seinen Mann steht. Aber der Plot will nicht so recht zünden, der Funke springt nicht über. Der Zuschauer verfolgt das Geschehen ohne gepackt zu sein weder von der Dramatik noch vom menschlichen Elend.
Dabei geben die Darsteller schon ihr Bestes. Bis in kleinere Nebenrollen authentisch besetzt, tut sich vor allem Irenes Mutter Beatriz (Stefania Sandrelli) besonders hervor als überkandidelte Zicke, die nichts begreift, was um sie herum vor sich geht.
Das Liebespaar wird von der Polizei gejagt, sogar die Kirche macht halbherzig mit. Irene und Francisco finden Leichen, können alles durch Fotos dokumentieren. Offiziell heißt es dazu, es sind Opfer kommunistischer Gräueltaten. Irene wird plötzlich und unerwartet auf offener Straße auch noch angeschossen und schwer verletzt, doch ihr gelingt zusammen mit Francisco die Flucht ins Ausland. ‘Gute Nacht, Chile‘, ruft sie in die Nacht.
Also lag‘s an der Regie und dem Drehbuch. Von Liebe gab es genug (vgl. offizielles Poster), aber es gibt auch sehr viel Schatten.