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    Little Children
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    4,0
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    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 20. Juni 2024
    Eine gelungene Sozialstudie, in der die Spießer der Gesellschaft gnadenlos karikiert werden. Nachdem uns Regisseur Todd Field in menschliche Abgründe schauen lässt, endet die Handlung auch für alle Figuren im Umfeld der beiden Hauptakteure in einer Reihe von Katastrophen. In der dichten Atmo baut sich eine Spannung auf, die über zwei Stunden hochgehalten wird.
    Sarah (Kate Winslet) und Brad (Patrick Wilson) sind unglücklich verheiratet – aber nicht miteinander. Sie haben jeweils ein Kind aus ihrer unglücklichen Liaison. Beide sind krasse Außenseiter, letztlich sogar Loser in den Augen der Gesellschaft, also völlig unangepasst. Sarah hat studiert und lebt einen tristen Alltag als Mutter und Hausfrau, Brad rasselt immer wieder durchs Examen. Als ihre Zuneigungen auf einander treffen und der Sex ausbricht, wackeln buchstäblich die Wände des Hauses. In dieser spießigen Vorstadtidylle lebt Ronnie, (Jackie Earle Harley), ein vorbestrafter Exhibitionist immer noch bei seiner alten Mutter. Auf ihn konzentrieren sich die Macho-Einstellungen der Nachbarn mit Plakataktionen und übergriffigen Aggressionen bis hin zur Massen-hysterie, in deren Verlauf Ronnies Mutter stirbt.
    Für Sarah und Brad gibt es nur eine Lösung: die Flucht oder Nichts wie weg! Das geht jedoch schief.
    Am schlimmsten trifft es aber Ronnie, der sich selbst entmannt. Brad verunglückt, Sarah kriecht zu ihrer kleinen Tochter ins Bett. Es gibt nicht nur kein Happy End, sondern gleich mehrere Bad Ends. Aber die sind packend und gehen unter die Haut, mit Karacho ins Fach ‘die Unvergesslichen Filme‘.
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    144 Follower 778 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 4. November 2023
    Sozial- und Liebesdrama mit U.S.- selbstkritischer Ausrichtung. Sehr stark gestaltet, es werden 4 Geschichten parallel erzählt, was dem dramaturgischen Ansatz wirkungsvoll verstärkt. Perfekter Cast, Ausstattung und Inszenierung. Der Film verpasst leider den 5.*, da er am Ende der Versuchung erliegt, die Spannung in Richtung eines unnötigen Show Downs künstlich zu steigern. Aber trotzdem, das ist große Klasse und sehr sehenswert.
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 199 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. April 2023
    „It's the hunger - the hunger for an alternative and the refusal to accept a life of unhappiness.“

    Regisseur Todd Field hat bisher gerade mal drei Filme gedreht und das über eine Zeitspanne von 20 Jahren! Doch seine Filme sind immer wieder kraftvoll und beeindruckend. 2006 verfilmte er das Buch „Little Children“ von Tom Perrotta. Der schrieb auch an dem Drehbuch mit und schuf mit Regisseur Field offenbar eine Geschichte, die eine andere Richtung als im Buch einschlägt.
    Der Film „Little Children“ konnte drei Oscarnominierungen einheimsen und auch sonst bei Kritikern landen, während er finanziell recht unspektakulär blieb. Aber das verwundert mich auch nicht, denn solche vielschichtigen Dramen erringen selten eine große Aufmerksamkeit… Wie dem auch sei: Das Endergebnis ist eine beeindruckende und gnadenlose Sicht auf die zwischenmenschliche Abgründe und Wünsche verschiedener Figuren in einem kleinen amerikanischen Vorort.

    Mutter Sarah ist frustriert von ihrem Eheleben: Der Mann versumpft in der Internetpornografie und ihre Freundinnen könnten kaum konservativer und katholischer sein. Das ändert sich allerdings als sie eines Tages auf dem Spielplatz den attraktiven Vater Brad trifft. Auch er ist nicht glücklich in seiner Ehe und flieht sich in eine bezaubernde und realitätsferne Affäre. Währenddessen wird ein Verurteilter Sexualstraftäter wieder in die Freiheit entlassen und trifft auf viel Hass in dem kleinen Örtchen…

    Der Titel des Films, „Little Children“, lässt viel Raum für Interpretationen. Das Kinderthema spielt definitiv eine große Rolle. Dabei sind es aber nicht in erster Linie die Kinder von Sarah und Brad, die durch die Affäre der Eltern eine kuriose, aber tiefe Freundschaft entwickeln. Es sind die kindlichen Gelüste der Erwachsenen nach Freiheit, sexuellen Abenteuern oder dem puren Nervenkitzel. Bei Brad etwa äußert sich das alles in Form einer Midlife Crisis, während Sarah auf ehrliche Liebe und ein erfülltes Leben hofft. Der pädophile Ronnie hingegen lebt bei seiner Mutter und hat ein krankhaftes Interesse an Kindern, während er stellenweise selbst psychisch wie ein Kind agiert. Und diese puren, ungefilterten Triebe kämpfen immer wieder gegen die blitzsaubere Vorstadtfassade an, die die Akteure vorzugeben versuchen. Es entsteht ein Kampf zwischen Träumen und Realität. Und genau das macht den Film so spannend!

    Todd Field inszeniert das Ganze auf beeindruckende Art. Trotz der sehr realistischen Momente, hat „Little Children“ immer wieder den Mut auch zu teils überzogenen oder artistischen Augenblicken. Obendrauf gibt es einen Off-Sprecher, der in anderen Filmen vielleicht aufgesetzt und billig wirkt, aber hier passt dieses Stilmittel perfekt. So wirkt der ganze Film wie ein modernes Märchen für Erwachsene.

    DIe Figuren werden durch einen grandiosen Cast zum Leben erweckt. Kate Winslet ist fantastisch und spielt eine ihrer besten Rollen in meinen Augen, genau wie Jackie Earle Haley, der als gepeinigter Sexualstraftäter überraschend viel Menschlichkeit zeigt. Ich mag auch sehr Patrick Wilson, den man ja sonst eher aus Horrorfilmen wie „Conjuring“ oder „Insidious“ kennt. Jennifer Connelly ist gut und Noah Emmerich überzeugt in einer sehr spannenden Nebenrolle!

    Die saubere und gleichzeitig verträumte Kameraarbeit von Antonio Calvache gibt dem Film ebenfalls etwas Besonderes und wird von einem dezenten, aber schönen Score von Thomas Newman abgerundet.

    Fazit: „Little Children“ orientiert sich an Filmen wie „American Beauty“ oder „Der Eissturm“, entfaltet aber seine ganz eigene Atmosphäre. Ein Film, der vom tiefen Wunsch nach einem anderen, besseren Leben in uns allen erzählt. Ein grandioser Film!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 31. August 2017
    Ein sehr merkwürdiger Film, in vielerlei Hinsicht. Vor allem ist dies für mich wieder mal ein Streifen der eigentlich keine echte Story und vor allem kein richtiges Ende hat. Es ist eine Bestandsaufnahme einer Situation, eben die Lebenslage in der sich ein paar Vorstädter befinden die erkennen daß ihr Leben trist und bedeutungslos geworden ist und die nach einem Ausweg suchen. Dabei fährt der Film mehrere nebeneinander gelegte Handlungsstränge durchlaufen, die sich natürlich berühren, überkreuzen und zum Ende hin auch zusammenfinden: die frustierten Ehepartner die in die Kiste hüpfen, der völlig ungeschönte aber doch tragisch wirkende Kinderschänder der versucht sein Leben in den Griff zu kriegen und furchtbar scheitert, ein ausgebrannter Ex-Polizist der die Jagd auf den Mann eröffnen will und eine Tragödie auslöst - wirklich viel passiert bei alldem irgendwie nicht, aber insbesondere einzelne Szenen sind extrem kraftvoll und mitreißend (etwa wenn McGorvey) in einem Freibad ins Schwimmbecken hüpft und die Mütter panisch ihre Kinder aus dem Becken holen). Toll gespielt, von einer Art Märchenerzähler unkonventionell kommentiert und mit kraftvollen Darstellern (allen voran Kate Winslet) vergehen hier 2 Filmstunden voller gemischter Emotionen - aber alle sehr stark. Lediglich der eigenartige, interpretierbare Schluß paßt mir nicht so ganz ... aber was solls, für andere wirds sicherlich Sinn machen!
     
    Fazit: Großartiges Drama voller Kraft und Emotionen mit grandiosen Darstellern, tragischen Momenten und eigenartigem Ende!
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 26. Juli 2014
    Little Children wagt den Versuch, seine Liebesgeschichte auf eine Milieustudie auszuweiten, verzettelt sich damit in seiner Geschichte vollkommen und erzählt verschiedene, auf scheinbare Bedeutsamkeit getrimmte Episoden, die nicht nur schon bekannt, sondern richtig klischeehaft und zusammenhangslos sind. Dabei versucht der Film, mit Momenten oberflächlicher Spannung über die Leere und die Bedeutungslosigkeit seiner Geschichte hinwegzutäuschen, die obendrein auch noch von einer völlig überflüssigen Erzählerstimme begleitet wird, die jede Gefühlsnuance ständig in klischeehafte Kategorien einordnet, sodass man das Gefühl hat, in einer Hörfilmfassung für Dreijährige zu sitzen, in der erklärt wird, dass sich Protagonisten gerade ''verlieben''. All diese Mängel sind schade, richtig unsympathisch wird der Film allerdings erst durch seine prätentiöse Art und durch das eigene Verliebtsein in die Idee, eine Art ''Indie-Perle'' zu werden.
    Zach Braff
    Zach Braff

    317 Follower 358 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 9. Februar 2014
    Sehr interessanter Film mit einer ungewöhnlichen Erzählweise. Im Laufe des Filmes baut sich eine extreme Anspannung auf und man hat ständig das Gefühl, das etwas schlimmes passieren wird. Als dann am Ende "nur" ein Skateboard-Unfall und ein kastrierter Pädophiler das Resultat sind, ist das schon fast etwas enttäuschend (auch wenn sich das jetzt sicherlich komisch anhört). Insgesamt wirklich gut, nur hätte ich mir noch ein bisschen mehr Dramatik erhofft.
    Gringo93
    Gringo93

    330 Follower 429 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. November 2013
    Fazit: In Wahrheit sind wir alle noch Kinder. Vor allem im Kopf. Packendes Gesellschaftsdrama mit unterschiedlichen Thematiken und Motiven.
    crimson
    crimson

    13 Follower 80 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. November 2010
    Little Children ist einer dieser Filme (bzw. Geschichten) die einfach an einen Teil der Gesellschaft für eine gewisse Zeit teilzunehmen scheinen, und die Geschichten der Individuen in ihrer sozialen Umgebung erzählen. Das Erzähltempo ist langsam und gemächlich (was nicht negativ gemeint ist), die Charaktere erwecken alle mehr oder weniger das Interesse des Zuschauers, und auch das Zentrale Thema "Einsamkeit und das Bedürfnis nach Nähe", wird auf einfühlsame aber auch teils beklemmende Art und Weise gut rübergebracht. Kinder verlangen nach Nähe, teils so sehr das es für einige Eltern anstrengend wird. Aber auch Erwachsene haben dieses Bedürfnis, und jeder hat seine eigene Art das zum Ausdruck zu bringen, dieses Bedürfnis zu stillen. Der Film beleuchtet im Prinzip diese Facetten der Bedürfnisbefriedigung nach Nähe, Liebe und dem Gefühl glücklich zu sein, zu leben. Die Schauspielleistungen sind durch weg gut, einige überragend. Trotzdem bekommt Little Children keine 5/5 von mir...und das liegt an dem für mich konstruiert wirkendem Schluss, der dem Ganzen einen seltsamen Nachgeschmack verleiht, auch wenn er sicherlich seinen Zweck erfüllt. Grundsätzlich ist dieses gut gelungene Drama aber Jedem zu empfehlen, der ruhiges Schauspielerkino zu schätzen weiß.
    omaha83
    omaha83

    70 Follower 202 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Das nennt sich wohl auf jeden Fall Schauspielerkino. Getragen wird der Film auf jeden Fall durch Kate Winslet und Patrik Wilson, aber auch Jennifer Connelly ist der Wahnsinn. Wie die Geschichte sich aufbaut und von Minute zu Minute spannender wird ist einfach genial. Vielleicht ist der Film ein rein amerikanischer Film, weil solche vorgetäuschte Moralprediger ist hier bei uns nur schwer vorstellbar, aber trotzdem denkbar. Auch Jackie Earle Haley als resozialisierter Pädophieler spielt seine Rolle sehr gefühlvoll, auf der einen Seite verabscheut man ihn, weil er diese schlimmen Sachen gemacht hat, und vielleicht immer noch vor hat, auf der anderen Seite hat man Mitleid mit ihm, weil er wahrscheinlich nichts dafür kann und nur ein Produkt seiner sozialen Umwelt ist. Auch
    Noah Emmerich spielt wunderbar, er der seine eigene Vergangenheit nicht verarbeitet hat und nun seine Konzentration auf die Zerstörung des Lebens von dem Pädophielen legt. Mit einem genialen und auch glaubwürdigem Ende schließt der Film, der auch leichte Ähnlichkeiten mit âžAmerican Beauty✠hat, allerdings nicht so sarkastisch, sonder eher nüchtern kalt daher kommt(nicht negativ gesehen)
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Besonders zwei Arten von Filmen besitzen gute Chancen, bei subjektiver Wahrnehmung zu den Besten überhaupt gezählt zu werden. Jene, von denen man nichts erwartet und die einen dann positiv überraschen. Und jene, von denen man viel erwartet und die selbst dieser gesteigerten Antizipation noch etwas entgegenzusetzen haben, das weit über das Erwartete hinausreicht. 'Little Children' ist ein Werk letzterer Kategorie.

    Der Inhalt klingt ein bißchen nach 'Desperate Housewives' und tatsächlich haben Serie und Film Gemeinsamkeiten: das Episodenhafte. Den satirischen Touch. Und eine allwissende Erzählerstimme. Darüber hinaus jedoch stehen beide einander wie Gemälde und Kritzelei gegenüber. Sie sind mit ähnlichen Farben entstanden, doch nur 'Little Children' lässt daraus wahre Kunst werden.

    Todd Field's Story ist unendlich facettenreich, was sich schon am Grundton des Films festmachen lässt. Dieser ist nämlich keinesfalls der eines typischen Dramas, vieles spielt sich (vordergründig) auf einer entlarvend-überspitzten Ebene ab. Doch schon die erste Szene, in der ein Nachrichtensender über die Haftentlassung eines Pädophilen berichtet und Interviews mit besorgten Eltern einblendet werden, kontakariert diese in der Folge veranschaulichte Stimmung. Aber insgesamt gliedert sich die Geschichte des 'Perversen' Ronnie als nur eine Nuance in das Gesamtbild des Pseudo-Vorstadtidylls ein, sie ist nicht etwa ihr propagandistischer Aufhänger, zu dem sie leicht hätte verkommen können. Das wahre Drama und die tiefe Tragik der Charaktere findet somit nicht im (allzu) offensichtlichen statt.

    Aus der Grundkonstellation des Aufeinandertreffens verschiedener Menschen, die in ihren Leben vor festgefahrenen Situationen stehen und diese mit teils fatalen, teils erschütternden, teils tieftraurigen, manchmal auch humorigen Konsequenzen zu meistern versuchen, entwickelt der Film eine ungeheure Dynamik. Field unterstreicht dies durch einige optische Spielereien und besonders den Erzählerkommentar. Relativ selten meldet sich dieser und berichtet meistens nüchtern über die aktuelle Gefühlslage und inneren Konflikte der jeweiligen Person. Dies widerspricht dem 'Show, don't tell'-Mantra, dadurch gewinnt der Film jedoch die Möglichkeit auf szenische Exposition größtenteils verzichten zu können, er lässt den Erzähler kurz erklären, um sich dann wieder voll der Kausalität im Handeln der Protagonisten widmen zu können. Was zu einem wuchtigen, absolut mitreißenden Ergebnis führt. Wahrlich herausragende darstellerische Leistungen tragen das Konstrukt über die volle Länge und die größtenteils moralisch mindestens fragwürdigen Taten erhalten gerade dadurch eine oft schmerzliche und melancholische Nachvollziehbarkeit, wie sie kaum ein zweiter Film mit ähnlichen Thematiken zu transportieren vermag.

    'Little Children' bleibt bei all den tiefgreifenden Entwicklungen, Beziehungen und Komplexität stets auch eines: uneingeschränkt unterhalsam. Keine Längen, einige optimal getimte Schmunzler bis Lacher und eine visuelle Vielfarbigkeit, das alles macht den Film sehr zugänglich und bietet seine immense emotionale Reichhaltigkeit quasi als einen Bonus, dem sich willige Zuschauer annehmen und Unwillige verschließen können und dennoch beiden einen großen Genuss beschert.

    http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendID=418824324&blogID=456591215
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