Die Dreharbeiten zu "Orson Welles' Othello" zogen sich ganze drei Jahre hin und mussten immer wieder unterbrochen werden, da Welles ganz einfach das Geld fehlte. Während der Drehzeit trat der legendäre Regisseur dann als Schauspieler nebenbei in den Filmen "Der dritte Mann" (1949), "In den Klauen der Borgia" (1949) und "Die schwarze Rose" (1950) auf, um danach seine Gage direkt wieder in seinen eigenen Film zu stecken. Kurioserweise ließ Welles auch noch einige Kostüme und unbenutztes Filmmaterial von "Die schwarze Rose" mitgehen, um sie dann kostensparend in seinem Film zu verwenden.
Genau genommen handelt es sich bei "Orson Welles' Othello" sogar um einen marokkanischen Film, da Welles den Film mehrheitlich in Marokko drehte, selbst finanzierte und noch dazu zunächst keinen US-amerikanischen Verleiher fand. Das sorgte dann für eine etwas peinliche Preisverleihung als "Othello" bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet wurde: Damals war es nämlich noch üblich die Nationalhymne des Produktionslandes des Gewinnerfilms zu spielen. Leider kannte aber niemand die Hymne des Staates Marokko und man behalf sich in der Not damit ein orientalisch klingendes Musikstück anzustimmen.
Von den 11 Spielfilmen, die Regie-Genie Orson Welles während seiner turbulenten Karriere realisieren konnte, basieren immerhin 3 auf Stücken von William Shakespeare ("Macbeth", "Orson Welles' Othello" und "Falstaff"). Welles brachte die Liebe zu Shakespeare aus seiner Karriere als Theaterregisseur in den 30er Jahren mit.