"Tropic Thunder" ist zugegebenermaßen mit dem Wort "solide" nur unzureichend beschrieben. Andererseits macht Ben Stiller trotz großen Potentials zwei gröbere Fehler, die eine höhere Einstufung als 3 Sterne verhindern.
Sein erster Patzer sind die vielen unnötigen Szenen, die sich vor allem im Mittelteil eingeschlichen haben. Die Grundstory des Films ist für eine Parodie perfekt geeignet, allerdings verzettelt sich Stiller immer wieder in unnötigen und nicht besonders witzigen Nebenschauplätzen, was zu einigen Längen führt. Eine etwas kürzere und kompaktere Storyline hätte hier deutlich besser funktioniert.
Noch schwerwiegender ist Stillers Versuch, alle humoristischen Geschmäcker auf einmal bedienen zu wollen. Von intelligentem, hintergründigem Witz bis zu schamlosem Brachialhumor (teilweise aus der untersten Schublade) ist alles dabei. Dadurch findet der Film nie eine homogene Linie, und letztendlich ist keine Zuschauergruppe zu 100% zufrieden.
Trotzdem macht "Tropic Thunder" im Großen und Ganzen keine allzu schlechte Figur. Die Vietnamkriegs-Parodien sind zwar meist nicht besonders einfallsreich, machen aber trotzdem Laune. Noch besser sind die Seitenhiebe auf den heutigen Hollywood-Alltag, die allesamt auf dem Punkt sitzen. Auch die Schauwerte können sich sehen lassen, Kamera und Ausstattung sind in Ordnung, nur der Schnitt wirkt teilweise doch sehr unrund.
Die größte Stärke des Films sind zweifellos die Schauspieler, obwohl es auch hier Licht und Schatten gibt. Robert Downey Jr spielt wie immer brilliant, Stiller selbst immerhin zufriedenstellend. Jack Blacks Performance hingegen ist laut, schrill und stumpfsinnig, ein echter Totalausfall. Matthew McConaughey war selten so witzig wie hier, Jay Baruchel zeigt einiges an komödiantischem Potential und Brandon Soo Hoo ist als ungefähr 13-jähriger Drogenbaron schlicht unmenschlich cool. Das absolute Highlight ist natürlich Tom Cruise, der allein das Eintrittsgeld mehr als wert ist.
Fazit: "Tropic Thunder" hat einige unübersehbare Schwächen, aber im Vergleich zu unsäglichen Machwerken von Adam Sandler oder Friedberg / Selzer macht Ben Stiller dann doch ziemlich viel richtig.