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Lord Borzi
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3,5
Veröffentlicht am 28. Dezember 2020
Eigentlich fing dieser Anti-Kriegsfilm recht lustig an (harte Ausbildung, spaßige Sprüche usw.), doch brachte Sam Mendes schnell einen ernsten Unterton in seinen Film mit ein (ähnlicher Aufbau wie bei „Full Metal Jacket“). Sehr erwähnenswert sind die großartigen Leistungen von Jake Gyllenhaal und Jamie Foxx und die stimmungsvolle Musik von Thomas Newman, durch die einige Szenen erst richtig zur Geltung kamen (besonders in der Wüste). Auf schonungslose Weise wurde die Sinnlosigkeit des Irakkriegs dargestellt, bei dem das Wort „Menschenrecht“ keine Bedeutung mehr hatte. Endlose Wüste, unerträgliche Hitze, verbrannte Leichen, angespannte Nerven und immer die Gefahr eines bevorstehenden Angriffs.
Erschreckend waren die Nachtszenen, in denen ein grelles Orange (durch die brennenden Ölquellen) die Dunkelheit in ein beklemmendes und surreales Szenario verwandelte. Das traurige und nachdenkliche Ende zeigte, dass dieser Krieg nicht nur viele Menschenleben gekostet, sondern auch deutliche seelische Spuren bei den überlebenden Soldaten hinterlassen hatte (posttraumatische Belastungsstörung). Keine leichte Filmkost, aber bildgewaltig von Sam Mendes in Szene gesetzt.
Das Ganze ist eine Verfilmung eines Buches daß der echte Swoff geschrieben hat - insofern betrachten wir hier die Eindrücke und Erinnerungen eines einzelnen Soldaten und da es wohl das Leben abbilden soll gibt es keine wirkliche Handlung oder durchgehende Dramaturgie. Dies ist eine Betrachtung eines jungen Mannes der in den Krieg zieht und dann dort alles tut - nur nicht kämpfen. Der Wartezustand der fast noch schlimmer ist als der Krieg selbst und die Beziehungen zwischen den Soldaten, dies sind die Bestandteile von "Jarhead" - wer ein herrlich schepperndes Actionfeuerwerk erwartet wie es der Trailer vermuten lässt wird bitter enttäuscht sein. Auf der Schiene von "Three Kings" folgend präsentiert "Jarhead" Kriegseindrücke, gemischt mit Humor und tragischen Szenen und ohne wirkliches Ende - sehr interessant ist es allemal, einen weltbewegend hohen Unterhaltungswert hat es trotzdem nicht.
Fazit: Storyfreie Betrachtung einer Soldatendienstzeit mit brillanter Darstellung von Jake Gylenhall!
''Jarhead'' ist ein richtig schwer zu bewertender Film, der sich mit dem Leben der Soldaten beschäftigt und - zumindest für mich - angenehmerweise mal nicht auf internationale Politik zielt. Sam Mendes' Drama um einen jungen Scharfschützen profitiert von der zurückhaltenden und dennoch facettenreichen Darstellung seitens Jake Gyllenhaal, der 2005 schon mit seiner hervorragenden Leistung in Brokeback Mountain auf sich aufmerksam machen konnte. Und so brilliert er hier ein weiteres Mal als verunsicherter, aber auch wesensfester Normalo und untermauert seine Qualitäten als Schauspieler im Spiel mit den starken Kollegen: dem irgendwie aufs Nebendarstellersein verdammte, aber oft ausgesprochen ausdrucksstarke Peter Saarsgard und dem Macho-Arschloch, Männer-Kult-Freak und gewaltgeilem Patriotenausbilder, der einzigartig dreckig von Jamie Foxx interpretiert wird. Und neben dieser guten Darstellerriege punktet der Film insbesondere mit seinen kontrastreichen, körnigen und dynamischen Bildern von Kamera-Ass Roger Deakins. Bei aller inszenatorischer Brillanz vergisst man dann schon mal, worum es eigentlich geht. Und man fragt sich: Was zur Hölle will der Film mir denn nun sagen? Die psychischen und phyischen Belastungen eines Soldaten begreifbar machen? Die Sinnlosigkeit des Irakeinsatzes aufzeigen? Ich weiß es jedenfalls auch nicht. Aber irgendwie macht Jarhead ungeachtet der Undefinierbarkeit seiner Aussagen richtig Spaß. Wer einen definitiv intensiven Army-Film mag und sich nichts aus der ausdruckslosen Story macht, der sollte sich diesen Film zu Gemüte führen. Wer allerdings mit extrem derber Sprache und Gewaltfreaks und Männerkultler als Soldaten seine Probleme hat, sollte ''Jarhead'' meiden. Jedenfalls fällt ein abschließendes Urteil über diesen Film extrem schwer.
Nur wer einen spannenden Kriegsfilm erwartet hat, wird enttäuscht. Es ist eher eine dokumentarische Darstellung der Befindlichkeiten der US Soldaten im Golfkrieg, wobei die Anleihen bei Kubrick, Cinimo und Coppola nicht zu übersehen sind. Am Ende kommen beeindruckende Bilder von brennenden Ölquellen. Einen Großteil der Story kennt man aus den Medien, die damals ausführlich darüber berichteten. Mit viel Wohlwollen kann man den Streifen vielleicht als Anti-Kriegsfilm bezeichnen, denn es wird eigentlich nicht gekämpft, nur die stumpfsinnige Eintönigkeit des Alltags in der Wüste gezeigt. Und dabei mutieren die GIs zu infantilen Bubies, die, wenn sie denn gesund heimkommen, Nobodys sind und bleiben.
der film ist der hammer. er ist nicht so patrotistisch oder depri wie andere sondern einfach nur gut geschauspielert und gut gedreht mit allem was dazu gehört. kann ich nur empfehlen, und is auch besser als schundkriegsfilme wie black hawk down, windtalkers, 1968 tunnel rats. sondern eine mischung aus full metall jacket und im tal von elah. perveckt. danke!