Lasche Krimi-Adaption von Agatha Christie
Unter den unzähligen Kriminal-Romanen von Agatha Christie gibt es einige Klassiker, wie etwa „Mord im Orient-Express“, aber eben auch einige, die nicht ganz so überzeugen… Eine dieser Geschichten wurde 1980 relativ unspektakulär verfilmt, immerhin mit einem eindrucksvollen Cast: „Mord im Spiegel“. Eine Geschichte um einen Mord an einem Filmset, um den sich Miss Marple kümmern muss… Problem nur, dass sie selbst Nebendarstellerin in dieser Story ist.
Im kleinen Dorf St. Mary Mead wird ein Film gedreht mit der großen Schauspielerin Marina Gregg-Rudd. Doch bei einer Cocktail-Party gibt es einen plötzlichen Tod und es dauert nicht lange, bis man einen Mord vermutet. Und zielte offenbar auf die Filmdiva selbst ab. Eigentlich ein Fall für Miss Marple, die in dem putzigen Dorf wohnt. Doch an ihrer statt übernimmt Marples Neffe Inspektor Dermot Craddock…
Miss Marple-Fans werden dahingehend sicherlich enttäuscht sein, dass ihre Lieblingsfigur nicht im Zentrum der Geschichte steht und die meiste Zeit zuhause rum sitzt und ihrem Neffen Ratschläge gibt. Und so fühlt sich auch der ganze Film an: Es ist ein entspannter, unaufgeregter und etwas zäher Krimi-Film, bei dem man miträtseln kann, der einem aber ansonsten nicht viel gibt. Der Film versucht mit seinem Cast aufzutrumpfen, aber alle Darsteller*innen sind höchstens ok. Niemand kann hier eine besonders gute Leistung zeigen. Und auch die „Kritik“ an der Filmbranche, die der Film versucht rüber zu bringen, ist nicht mehr als ein abgedroschenes Klischee der Zeit.
Angela Lansbury spielt hier Miss Marple, was ja eigentlich eine perfekte Besetzung der Figur ist. Doch wie gesagt kann Marple selbst nicht viel von sich zeigen. Lansbury ist dabei alles andere als schlecht, aber ihr Make-up ist tatsächlich sehr kurios. Sie ist offenbar älter geschminkt als sie zur Zeit des Drehs war. Ist vielleicht nur ´ne Kleinigkeit, aber es hat mich schon irritiert.
Ansonsten gibt es nichts Spannendes über den Film zu erzählen: Die Kameraarbeit und der Score von John Cameron sind einfallslos und hinterlassen ebenfalls keinen bleibenden Eindruck.
Fazit: „Mord im Spiegel“ ist pures Krimi-Fast Food. Für den Moment ganz nett, wenn man nichts anderes zum Gucken hat, aber mehr auch nicht. Kurios eigentlich, dass der Film unter der Regie von Guy Hamilton entstand, der einige der größten James Bond-Filme der 60er und 70er gedreht hat...