Bis zur vierten Fortsetzung von "Chucky" verging auch wieder einige Zeit, doch dann fand auch Chucky ins neue Jahrtausend. "Chucky und seine Braut" stellt für mich den besten Teil der Reihe dar, weil die schwarze Komödie gut mit einzelnen Horrorelementen vermischt wurde und sehr unterhaltsam war. "Chuckys Baby" kann da leider nicht mehr mithalten, ist aber ingesamt trotzdem recht ordentlich.
Schon im vorherigen Teil wurde angedeutet, dass Chucky im nächsten Teil Nachwuchs bekommen könnte. Und so kommt es nun auch. Die Story ist dabei abermals recht dünn, aber recht witzig. Die Idee, Chucky und Tiffany nun als Eltern darzustellen ist lustig, auch wenn mich die Kinderpuppe teilweise ein wenig genervt hat.
Beim mittlerweile fünften Teil von "Chucky" kann man eigentlich sagen, dass der Film rein garnichts mehr mit Horror zu tun hat. Es gibt keine Schockeffekte und es geht auch niemals gruselig zu Gange. Auch ist der Film überhaupt nicht mehr düster oder böse. Man hat es hier mit einer grotesken Komödie zu tun, die wieder recht viel schwarzen Humor beinhaltet, teilweise aber auch dazu neigt, etwas albern zu sein. Ich fand diesen Stil etwas gewöhnungsbedürftig aber dennoch nicht schlecht.
Die menschlichen Darsteller sind nicht mehr so gut, spielen aber auch keine so große Rolle. Nur Jennifer Tilly kann überzeugen. Außerdem fand ich es sehr witzig, dass sie sich selbst spielt. So kommen auch einige amüsante Szenen zustande, da die Puppe Tiffany ja eigentlich auch Jennifer Tilly verkörpert. Auf jeden Fall ist Jennifer Tilly hier mit viel Selbstironie dran gegangen, was mir gut gefallen hat. Es gibt auch sonst noch einige Anspielungen auf Filme und ein paar Seitenhiebe auf Hollywood. Und Fans von Britney Spears dürften "Chuckys Baby" sehr traurig finden. Die restlichen Darsteller, wie z.B. der Rapper Redman, der sich auch selbst spielt, sind leider nicht so überzeugend und nur durchschnittlich.
In erster Linie dreht es sich ja aber auch um die Puppen. Und diesmal gibt es sogar drei davon. Schnell kommen Chucky und Tiffany wieder zusammen und haben dann ihre(n) Tochter/Sohn. Die Puppen sehen wieder gut aus, aber teilweise sind sie nicht mehr so gut animiert wie in den vorherigen Teilen. Die restlichen Effekte sind nun auch nichts Besonderes, aber allesamt okay. Ich finde "Chuckys Baby" allein vom Blutgehalt am brutalsten, dennoch ist der Film ab 16 Jahren freigegeben und das ist auch berechtigt, da die Brutalität sehr überzogen ist und überhaupt nicht hart wirkt.
Die Inszenierung ist solide, hat aber auch nichts Außergewöhnliches zu bieten. Die Atmosphäre ist diesmal sogar ziemlich trashig, weil das Geschehen auch immer absurder wird. Dennoch oder gerade deshalb ist der Unterhaltungsfaktor aber recht weit oben. Mich hat der Film gut amüsiert und unterhalten. Der Score ist soweit ganz passend, aber auch nichts Besonderes.
Fazit: "Chuckys Baby" ist für mich eigentlich der schwächste Teil der Reihe, aber auf hohem Niveau. Der Film bietet kurzweilige Unterhaltung. Dabei verzichtet man völlig auf Horror und bietet eine groteske Komödie und gerade Chuckys zynische Kommentare sind wieder sehr amüsant. Gute Fortsetzung, wird aber sicher nicht jedem Fan von Chucky so gut gefallen.