Woody Allen führt in seiner Mischung aus Komödie und Drama zwei zunächst getrennte Episoden zusammen. Augenarzt Judah Rosenthal (Martin Landau) führt ein Leben mit Ehefrau Miriam (Claire Bloom) und seiner Geliebten Dolores Paley (Anjelica Huston). Die außereheliche Beziehung hält er vor Miriam natürlich geheim. Als Dolores anfängt, Judah zunehmend unter Druck zu setzen, weil sie ihn für sich alleine haben möchte, beauftragt der Arzt mithilfe seines Bruders Jack (Jerry Orbach) einen Profikiller mit Dolores' Tötung. In der zweiten Episode geht es um den Filmemacher Cliff Stern (Woody Allen), der zwar gerne eine Dokumentation über den jüdischen Philosophen Louis Levy (Martin S. Bergmann) drehen möchte, aus ökonomischen Gründen aber damit vorlieb nehmen muss, ein Porträt seines Schwagers Lester (Alan Alda) zu erstellen. Während der Arbeit an dem Film verliebt sich der mit Wendy (Joanna Gleason) verheiratete Cliff in die Produktionsleiterin Halley Reed (Mia Farrow). Das führt natürlich zu Komplikationen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Verbrechen und andere Kleinigkeiten
Von Matthias Ball
Zu den beliebtesten Gesprächsthemen von Woody Allens Figuren gehört zweifellos die Frage nach dem Sinn des Lebens. Bereits 1979, in Manhattan, machte sich der von seinem elenden Dasein enttäuschte Schriftsteller Isaac Davis auf die Suche nach ersten Antworten. Es dauerte eine Weile, dann aber, gegen Ende des Films, fand er sie: Marlon Brando, Groucho Marx, Louis Armstrongs Aufnahme vom Potato Head Blues, die Äpfel und Birnen von Cézanne. Viele Fans von Allens früheren Komödien reagierten auf seinen damals neu entdeckten Existenzialismus zwar mit großer Verbitterung, doch wenigstens, so sagte man sich damals, behalte er bei aller Skepsis sein Vertrauen in die Macht der Kunst. Zehn Jahre später ist von diesem Zweckoptimismus einstiger Tage jedoch nichts mehr zu spüren. Allens Zuversicht wurde kleiner, erst kam der Frust und die Depressionen, am Ende blieb nur noch sein trockener Zynismus.
Wenngleich Allen auch in den gewohnt schwierigen Momenten seinen Humor bewahrt, geht er in ''Crimes and Misdemeanors'' weiter als bei seinen meisten Filmen: in Wahrheit ist dieses Werk hier eine konsequente, durchaus gnadenlose, pessimistische Offenbarung! Zuneigungen, und seien sie noch so intensiv, sind zum Scheitern verurteilt; beruflicher Erfolg bedarf unmöglicher Heuchelei; Verbrechen bleiben ungesühnt; lediglich Verdrängung, Vergessen ...
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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 19. März 2010
Ich habe diesen Film vor kurzem das erste Mal gesehen. Und ich bin wirklich positiv überrascht. Er ist sicher nicht der witzigste aller Allans und auch nicht der ernsteste, aber er ist ein stiller und mit subtilem Humor versehener stellenweise tragischer Film. Man leidet und freut sich mit den Protagonisten und Woody spielt seine Rolle hervorragend! Was ganz amüsant ist, ist dass Woody Allen sich später auf den Film "zurückbezieht". Einmal in ...
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