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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 17. März 2010
"The Weather Man" ist eine gute Tragikomödie geworden, die allerdings nicht gerade einfach anzuschauen ist. Die Geschichte wird von Regisseur Gore Verbinski gemächlich und geruhsam erzählt, er verleiht seinen Charakteren viele Facetten und gibt ihnen Zeit sich zu entfalten. Dabei bleibt allerdings das Tempo gehörig auf der Strecke, es passiert den kompletten Film über nicht wirklich viel. Dennoch weiß Verbinski den Zuschauer immer mal wieder zu überraschen. Schauspielerisch rückt vor allem Nicolas Cage in den Mittelpunkt, der seiner Figur problemlos die nötige Tiefe und Glaubwürdigkeit verleihen kann.
Fazit: "The Weather Man" ist eine gelungene Mischung aus Tragikomödie und Drama geworden, die vor allem mit ihren ausgereiften Charakteren punkten kann. Wer etwas anspruchsvolleres Kino mag und dabei auch auf das nötige Tempo verzichten kann, dem sei ein Blick durchaus zu empfehlen!
Wieder einmal beweißt Nicolas Cage seine enorme Wandlungsfähigkeit: gerade erst sah man ihn in "Lord of War" voll in seinem Element als skrupellosem Waffenhändler, hier jedoch lässt er diese ganze Energie ab und trottet anderthalb Stunden als trauriger Jammerlappen durch die Szenerie. Eine durchgehende Story hat der Film dabei weniger, es ist mehr ein ausführliches Portrait eines zwar beruflich erfolgreichen, aber ansonsten durchweg schwachen Mannes der mehr und mehr einsehen muss dass seine Welt wie das Wetter ist, nämlich absolut nicht zu beeinflussen, und dass man sich Konflikten stellen muss. Der Film wird zwar als Komödie verkauft und stellenweise gibt's auch mal was zu lachen, trotzdem ist dies vorrangig ein trauriges Drama über eine echt arme Sau. Die tollen Darsteller machen den Film ansehnlich, wenn gleich mich die Ereignislosigkeit eher abstößt und es alleine Nicolas Cage Superleistung zu verdanken ist dass der Film einen Blick wert ist.
Fazit: Nicolas Cage in Bestform in einem traurigen Film über das triste Leben einer armen Sau!
...Das Leben auch!" Selten hat ein Werbeslogen auf dem Filmplakat den Kern der Geschichte lapidar SO auf den Punkt gebracht. Und selten hat Nicholas Cage in den vergangenen Jahren seine schauspielerische Stärke so ausspielen können wie hier - als Wetterfrosch eines zweitklassigen Fernsehsenders in Chicago. Dem seine Familie entglitten ist und der nur ein bisschen Anerkennung von seinem berühmten Vater (Michael Caine als unendlich verknöcherter Mensch, dessen reservierte Haltung einen förmlich zum Schreien aus Verzweiflung treiben muss) haben möchte. Doch während er sich immer stärker abstrampelt, muss er die immer weiter voranschreitende Erosion zwischen sich und seinen Liebsten wie in Zeitlupe wahrnehmen.....
....und er findet den Punkt, an dem er aufhört immer nur sich in der Situation zu sehen - sondern die Anderen. Mit dieser veränderten Konstante in seinen Betrachtungen gelingt ihm schließlich das Kunststück an dem Erlebten zu reifen. Regisseur Verbinski - bislang eher für Grossgruppeneventkino eine sichere Bank (Pirates of the Caribbean/The Ring) - liefert hiermit seinen persönlichsten Film ab: ein mausgraues Etwas, das mit zunehmender Filmdauer immer mehr zu scheinen beginnt. Und wie Nicholas Cage mit seinem Dackelblick und eingezogenem Kopf versteht trotz der Unzulänglichkeiten seiner - eigentlich längst - erwachsenen Figur uns für sich einzunehmen, macht diesen waschechten Independetfilm, der sich mit dem Fell einer grossen und teueren Hollywoodproduktion schmückt, schlichtweg unwiderstehlich. Unterlegt von einem Soundtrack von Soundtrackblockbusterguru Hans Zimmer - der sich hier ebenfalls anhört, als würde er auf althergebrachte (weil bewährte) Klangmuster pfeifen, präsentiert sich hiermit eine der wunderbarsten und zugleich schmerzhaftesten Überraschungen, die in den letzten Jahren das Mainstreampublikum überrumpelt haben.