Das Genre Western ist tot. An dieser Tatsache scheint sich auch nichts mehr zu ändern. Allerdings kommt trotzdem ab und zu mal wieder ein neuer Western auf. Zuletzt brachte Kevin Costner mit "Open Range" mal wieder einen Western ins Kino und nun kommt "Todeszug nach Yuma". Auch dieser Film wird bestimmt kein großer Kassenhit, aber ich finde es schön, dass es immer mal wieder Regisseure gibt, die einen Western ins Kino bringen. "Todeszug nach Yuma" ist auf jeden Fall ein sehr gelungener und absolut sehenswerter Film, welchen ich fast als perfekt empfinde.
Ich bin kein großer Westernfan. Klassiker wie "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Zwei glorreiche Halunken" hab ich natürlich auch gesehen, aber sonst kenne ich relativ wenige Western. Trotzdem übt dieses Genre eine Faszination auf mich aus. Als ich dann von "Todeszug nach Yuma" hörte und dann auch noch las, dass Christian Bale und Russell Crowe die Hauptrollen besetzen, war ganz klar, dass ich mir diesen Film anschauen muss. Es hat sich absolut gelohnt. "Todeszug nach Yuma" erfindet das Genre nicht neu, will dies auch gar nicht. Es ist ein altmodischer Western, welcher aber trotzdem frisch wirkt. Darüber hinaus hat man es mit einer grandiosen Charakterstudie zu tun.
Dass dieser Film so gut funktioniert liegt aber zunächst einmal an drei hervorragenden Schauspielern. An erster Stelle wäre da Christian Bale. Er spielt die Rolle des Farmers, welcher komplett für das Gesetz steht einfach grandios. Grandios deshalb, weil er es schafft seine Figur über das Eindimensionale zu bringen, obwohl sich sein Charakter im ganzen Film nicht einen Deut ändert. Dann wäre da Russell Crowe, welcher den Bösewicht darstellt, ohne dabei wirklich ein Bösewicht zu sein. Von Anfang an ist einem dieser Charakter unheimlich sympathisch und das allein nur Dank Crowes Leistung. Den richtigen Bösewicht darf Ben Foster verkörpern und dies tut er mit einer solchen Kaltherzigkeit, dass man ihm den Psychopathen jede Sekunde abnimmt. Einfach großartig! Natürlich sind auch die restlichen Darsteller allesamt überzeugend, doch gerade die drei eben erwähnten Schauspieler machen "Todeszug nach Yuma" zu einem Erlebnis.
Die Inszenierung kann sich ebenfalls sehen lassen. Hier ist besonders schön, dass der Film nicht versucht total auf modern zu machen. Man hat einen altmodischen Western mit Hilfe von moderne Technik erschaffen und das ist auch gut so. Gerade das lange Finale hat es wirklich in sich. Es geht hier recht heftig zur Sache, ohne aber übertrieben zu wirken. Den Schluss fand ich dann schon fast traurig, doch das es irgendwie so kommen wird, habe ich mir schon gedacht. Der Unterhaltungswert ist auf jeden Fall ganz weit oben angesiedelt. Ob nun gerade lange Dialoge geführt werden, eine Schießerei stattfindet oder sonst etwas, ich empfand bei diesem Film keine Langeweile.
Fazit: "Todeszug nach Yuma" ist fast ein Meisterwerk geworden. Garantiert ist leider, dass dieser Film den Western kein neues Leben einhauchen wird, aber jeder Westerfan sollte sich diesen Film angesehen haben. "Todeszug nach Yuma" ist eine großartige Charakterstudie, die gerade wegen den tollen Darstellern makellos funktioniert, ein toller Western mit einer wirklich gelungenen Inszenierung und auch ein bisschen Drama. Absolut empfehlenswert!