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    Elephant
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    3,8
    98 Wertungen
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    14 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 8. Juli 2010
    Ein wirklich besonderer Film.



    Es beginnt schon bei der Idee, den ganz normalen Schultag zu zeigen, um dann brutal zuzuschlagen. Man deutet die Ursachen der Tat,wie schon in der Hauptkritik geschrieben, nur an, da sich diese Sache einfach nicht genau definieren lässt.

    Genial sind auch die Erzähl- und Kamerastile, welche ungemein miteinander zusammenhängen.

    Es ist eine Mischung aus Doku und zeitversetztem Erzählen.

    Manche Szenen werden gar dreifach, jeweils in einem anderen Blickwinkel, gezeigt, sodass man am Ende die letzte Stunde vieler verschiedener Schüler kennen gelernt hat und die Grausamkeit der Tat so langsam erfassen kann; dass es nämlich jedem Schüler und an jeder Schule passieren kann.



    Das Massaker am Ende fällt sehr ernüchternt aus. Es wird kein Drama und keine Spannung im Hollywood-Sinne veranstaltet. Man bleibt stehts bei der Doku-ähnlichen Erzählweise.

    Diese Vorgehensweise hat sogar ein FSK 12 Logo zur Folge...



    Das Ende ist unklar und regt,wie schon der ganze Film, zum Denken an.



    Wenn man sich den Film vornimmt,sollte man schon wissen worauf man sich einlässt. Falls einen die ewig langen Kamerfahrten und -Einstellungen nerven ,ist einem bewusst zu machen, dass man da keinen keinem Mainstreamfilm schaut.

    Es handelt sich um wirkliche Kunst. Man bekommt die "Lösung" nicht auf dem Silbertablett serviert,sondern muss sich ausgiebige Gedanken zu diesem Film machen. Kunstfilme wie "Elephant" erscheinen, bei dem heutigen Überfluss an Mainstreamfilmen, gar schon befremdlich...
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    einer trockensten und sprödesten filme die ich kenne. wer einen dramaturgischen verlauf, einen moralischen faden oder einen philosophischen überbau suchen wird, wird nichts, rein gar nichts finden. der film ist einziges frage-ausrufe-fragezeichen. zum schluss bleibt nur ein: warum? eine antwort drauf wird nicht mitgeliefert - es werden keine pseudo-satanischen blackmetalbands strapaziert, der amerikanische waffenwahn wird nicht angeprangert, das fernsehen und die computerspielewelt werden nicht dämonisiert. nix. nada. und das macht den film eigentlich gross - weil man ja, wenn irgendwo mal wieder ein pubertierender teenager amok läuft, letztendlich auch keine schlüssigen gründe für die tat finden wird. und wo andere filme eben spekulieren und den "wahren schuldigen" hinter dem täter suchen und finden und anprangern, verzichtet man hier auf jede schuldzuweisung und auf jeden - ohnehin zum scheitern verurteilten - erklärungsversuch. opfer und täter werden bei ihren alltäglichen kleinen ritualen und gewöhnlichkeiten gezeigt, bis es eben - warum eigentlich? - kracht. hart. dokumentarisch, ohne mitgefühl für die opfer ohne verdammung oder geheuchelten verständnis für die täter. und genau das macht den film gross.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Gus van Sant ist ein Regisseur, der zwischen seinen eher konventionellen Hollywoodfilmen (Good Will Hunting, Psycho etc.) auch gern mal einen künstlerisch anspruchsvollen Film platziert. Bei Elephant handelt es sich um so einen Film. Es ist der zweite Teil seiner Todes-Trilogie, in der er das Bild einer desillusionierten Jugend zeichnet.



    Gus van Sant dokumentiert alltägliche Geschichten einer amerikanischen Schule. Seine Kamera begleitet zum Beispiel einen Schüler beim fotografieren und entwickeln des Films oder drei Mädchen, die in der Mensa essen gehen und sich danach auf der Toilette wieder übergeben. Dabei kommt es vor das sich einzelne Personen zufällig über den Weg laufen oder sich kennen. Manche Szenen kommen deshalb doppelt vor, aber jeweils aus einer anderen Perspektive beobachtet.



    Die Dramaturgie orientiert sich am Alltag, was bedeutet, dass es nicht spektakulär zugeht. Umso härter trifft einen die Gewalt, mit der die beiden Jugendlichen in den (langweiligen) Alltag eindringen.



    Die Kamera befindet sich immer auf Augenhöhe und meist läuft sie den Personen hinterher. Dadurch wird der Zuschauer zum Beobachter und es entsteht eine Distanz zu den Personen. Diese Distanz wird benötigt um den Beobachter am Ende fassungslos zurückzulassen.



    Der Film verzichtet auf Erklärungsversuche, Täterpsychogramme oder Mitleid für die Opfer. Der Zuschauer soll sich am Ende sein eigenes Bild machen. Dies schein bei diesem Thema das einzig Richtige zu sein, da man die Taten von Amokläufern als Außenstehende sowieso nie zu 100% begreifen kann.



    Auf Musik wird in diesem Film, bis auf Für Elise von Beethoven, gänzlich verzichtet, denn welches Leben hat schon einen Soundtrack?





    Fazit

    Elephant ist ein filmtechnisch perfekt gemachter Film, der wohl bei jedem, der sich auf ihn einlässt, Betroffenheit auslöst. Alle die der Meinung sind, ein Film solle nur zeigen was die Handlung direkt vorantreibt, könnten enttäuscht werden.

    9/10
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Gelesen über Gus van Sant und seine Filme habe ich im Vorfeld nur Gutes und da mich das Thema interessiert, habe ich mir als ersten Van Snat Film in meinem Leben" Elephant" angesehen.

    Es wird vorläufig mein Letzter sein, denke ich.

    Denn was einem hier als "Film" verkauft wird, ist ein 75 minütiges, von vorne bis hinten unlogisches Szenenpotpourri. Die beigefügten Episoden über die Opfer bzw Beteiligten des Amoklaufs tragen kein bisschen zur Handlung bei(wenn man davon bei "Elephant" überhaupt sprechen kann) und sind darüber hinaus auch noch langweilig und monoton inszeniert. Warum muss der Zuschauer die gleiche Szene 3 Mal (!!!) sehen, nur um aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, wie die sich im Raum befindenden Personen voneinander trennen und jeweils in einen anderen Raum gehen. Was sie dann tun, ist nicht von Bedeutung, es sind Nichtigkeiten, die uns präsentiert werden, wie das Einsortieren von Büchern in der Bibliothek.

    Und am Ende werden sowieso alle von den Amokläufern erschossen, was soll also das Ganze, zumal die Opfer scheinbar in keinerlei Beziehung zu den Tätern stehen. Eine Charakterzeichnung findet ebnso wenig statt, entweder wird man Zeuge von Tätigkeiten, denen die Schüler nachgehen (er spielt "Für Elise" auf dem Klavier, jetzt blick ich wirklich gaaanz tief in seine Psyche)oder verfolgt sie bei Dialogen, die wirklich jedes dämliche Klischee bedienen (Stichwort: die drei Mädels beim Mittagessen).Es sind Szenen die keiner braucht, ebenso wie die Duschszene, die obendrein auch noch so hanebüchen inszeniert ist, dass man als Zuschauer nur mit dem Kopf schütteln kann.

    Vielleicht hätte Gus van Sant aus Elephant einen Kurzfilm machen sollen, vielleicht hätte das ja funktioniert. Vorausgesetzt, er hätte sich aufs Wesentliche konzentriert, was leider inder "Langfassung" von 75 Minuten nicht der Fall ist.

    Ein Film wie zäher Kaugummi, der einem unter der Schuhsohle klebt. Sinnlos, nervig und ohne irgendwelchen Nährwert.

    Nachsitzen, Herr van Sant!
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