Gelesen über Gus van Sant und seine Filme habe ich im Vorfeld nur Gutes und da mich das Thema interessiert, habe ich mir als ersten Van Snat Film in meinem Leben" Elephant" angesehen.
Es wird vorläufig mein Letzter sein, denke ich.
Denn was einem hier als "Film" verkauft wird, ist ein 75 minütiges, von vorne bis hinten unlogisches Szenenpotpourri. Die beigefügten Episoden über die Opfer bzw Beteiligten des Amoklaufs tragen kein bisschen zur Handlung bei(wenn man davon bei "Elephant" überhaupt sprechen kann) und sind darüber hinaus auch noch langweilig und monoton inszeniert. Warum muss der Zuschauer die gleiche Szene 3 Mal (!!!) sehen, nur um aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, wie die sich im Raum befindenden Personen voneinander trennen und jeweils in einen anderen Raum gehen. Was sie dann tun, ist nicht von Bedeutung, es sind Nichtigkeiten, die uns präsentiert werden, wie das Einsortieren von Büchern in der Bibliothek.
Und am Ende werden sowieso alle von den Amokläufern erschossen, was soll also das Ganze, zumal die Opfer scheinbar in keinerlei Beziehung zu den Tätern stehen. Eine Charakterzeichnung findet ebnso wenig statt, entweder wird man Zeuge von Tätigkeiten, denen die Schüler nachgehen (er spielt "Für Elise" auf dem Klavier, jetzt blick ich wirklich gaaanz tief in seine Psyche)oder verfolgt sie bei Dialogen, die wirklich jedes dämliche Klischee bedienen (Stichwort: die drei Mädels beim Mittagessen).Es sind Szenen die keiner braucht, ebenso wie die Duschszene, die obendrein auch noch so hanebüchen inszeniert ist, dass man als Zuschauer nur mit dem Kopf schütteln kann.
Vielleicht hätte Gus van Sant aus Elephant einen Kurzfilm machen sollen, vielleicht hätte das ja funktioniert. Vorausgesetzt, er hätte sich aufs Wesentliche konzentriert, was leider inder "Langfassung" von 75 Minuten nicht der Fall ist.
Ein Film wie zäher Kaugummi, der einem unter der Schuhsohle klebt. Sinnlos, nervig und ohne irgendwelchen Nährwert.
Nachsitzen, Herr van Sant!