"Das Haus nebenan" ist eine Dokumentation, die sich der Stadt Clermont-Ferrand im Zweiten Weltkrieg widmet und das ambivalente Verhältnis zwischen Besatzern und Besetzten abbildet. Es besteht aus Widerstand, aber auch aus Kollaboration und Schattierungen zwischen beiden Polen. Regisseur Marcel Ophüls und Autor André Harris interviewen die unterschiedlichsten Bürger, darunter ein Franzose aus der Waffen-SS. Neben den großen Ereignissen interessiert die Filmemacher vor allem der Alltag während der Okkupation. Bedeutsam wird "Das Haus nebenan", weil die bis dato unveröffentlichten Archivaufnahmen und die Zeitzeugengespräche das Tabuthema der Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten auf den Tisch bringen. Bekämpft wird die Vorstellung, die Résistance habe auf eine breite gesellschaftliche Basis gebaut - es war in Wahreit eben längst nicht jeder Teil des Widerstands.