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    Unstoppable
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Unstoppable
    Von Christoph Petersen

    Nach zahllosen Action-Ikonen vergangener Tage wie Steven Seagal, Dolph Lundgren oder Jean-Claude Van Damme hat in den letzten Jahren auch Wesley Snipes den schweren Weg vom Kinoolymp hinab in die (Unter-)Welt der Direct-to-DVD-Produktionen angetreten. Die Zeiten als sicherer Box-Office-Hitlieferant („Weiße Jungs bringen´s nicht“, Blade, Blade 2, Blade: Trinity, „Auf der Jagd“, „Die Wiege der Sonne“) sind anscheinend für immer vorbei. Neuerdings heißt es für ihn, sich mit günstig produziertem Videothekenfutter mit so nichtssagenden Titeln wie The Contractor, „Chaos“, „The Marksman“ oder „7 Seconds“ zu begnügen. Die erste dieser Wesley-Snipes-Videoproduktionen ist David Carsons Action-Thriller „Unstoppable“. Doch auch wenn dieser Film Snipes’ weiteren Karriereweg, der diesen noch weiter steil nach unten führen sollte, bereits andeutete, ist „Unstoppable“ im Gegensatz zu den nachfolgenden Machwerken zumindest noch recht nett anzusehen und kann als anspruchslose DVD-Action zumindest in Ansätzen überzeugen.

    Eigentlich wollte sich der traumatisierte Ex-Special-Forces-Soldat Dean Cage (Wesley Snipes) in dem netten, kleinen Café nur mit seiner Freundin, der Polizistin Amy (Jacqueline Obradors), treffen. Doch plötzlich sitzt ihm ein merkwürdiger Typ gegenüber und jagt ihm eine Spritze ins Knie. Eine verschwörerische Vereinigung von Ex-Agenten hat dem Staat eine geheime halluzinogene Droge entwendet, die sie nun meistbietend verscherbeln will. Und von dieser kriminellen Gruppe wird Dean irrtümlich für einen CIA-Agenten gehalten, den sie ihnen dicht auf ihren Fersen wähnt. Doch der Versuch, den halluzinierenden Dean zu entführen, um aus ihm Informationen über die laufenden FBI-Ermittlungen herauszupressen, ist nur kurz von Erfolg gekrönt. Dean gelingt die Flucht. Von nun an sind die verbrecherischen Schergen Peterson (Kim Coates) und Leitch (Mark Sheppard, „Bionic Woman“), der FBI-Mann Junod (Adewale Akinnuoye-Agbaje) und Amy, die neben ihrem Freund auch innerhalb von acht Stunden ein Gegengift auftreiben muss, hinter dem Ex-Soldaten her, der halluziniert, er würde sich gerade mitten im Bosnienkrieg befinden...

    Storytechnisch verläuft „Unstoppable“ im Großen und Ganzen in altbekannten Hitchcock-Bahnen (vergleiche: Der unsichtbare Dritte, zwei Mal Der Mann, der zuviel wusste) - der unschuldige Held gerät auf Grund einer dummen Verwechslung in das Visier aller Seiten und wird plötzlich von jedem und allen gejagt. Doch Regisseur David Carson (Star Trek - Treffen der Generationen) wartet mit einem recht gelungenen Kniff auf, der den Thriller schlussendlich doch nicht ganz so 08/15 erscheinen lässt: Die Droge, die Wesley Snipes’ Charakter zu Beginn des Films gespritzt wird, ist nicht nur ohne Gegengift in sechs bis acht Stunden tödlich, sie hat auch eine stark halluzinogene Wirkung. So glaubt Dean, während er von den Bösen in einem psychiatrischen Krankenhaus gefoltert wird, er befände sich im Bosnienkrieg. Und der Umstand findet im Film auch eine visuelle Umsetzung. Dieser springt innerhalb einzelner Szenen nämlich immer wieder zwischen der Realität und Deans drogenbedingt schräger Wahrnehmung hin und her. Einfachste Verfolgungsszenen, etwa eine eigentlich uninteressant-eintönige Flucht durch einen sterilen Klinikkorridor, erhalten so doch noch einen Extra-Kick.

    Die Wendungen der Story werden insgesamt in einem ordentlichen Tempo präsentiert, auch wenn es außer der Bosniennote wahrlich nichts Neues von der Twist-Front zu berichten gibt. Die beiden größeren Action-Sequenzen des Films, ein von der Brücke stürzender Tankwagen und der Minigun-Showdown, erweisen sich zwar auch nicht gerade als sonderlich ausgefallen, liegen produktionstechnisch aber klar über dem üblichen Direct-to-DVD-Niveau – bei einem geschätzten Budget von etwa 20 Millionen Dollar ist eh fraglich, ob die Macher zu Beginn der Produktion nicht sowieso mit einem Kinostart geliebäugelt haben. Was die Schauspielerleistungen angeht, ist Wesley Snipes’ Auftritt zumindest als „okay“ einzustufen – schlussendlich kommt seine Rolle allerdings ein klein wenig zu passiv daher, als dass Snipes hier als brachialer Actionheld so richtig punkten könnte. Mit Ausnahme von Kim Coates (Skinwalkers, Silent Hill, Open Range), der sich als Arschloch in Rekordzeit die Antipathien des Publikums sichert, bleiben die übrigen Darsteller durchgehend blass. Vor allem von Jacqueline Obradors (Extreme Rage) und „Lost“-Star Adewale Akinnuoye-Agbaje (Congo, Die Bourne Identität, Get Rich Or Die Tryin´) hätte hier erheblich mehr kommen müssen.

    Fazit: „Unstoppable“ ist ein Direct-to-DVD-Action-Thriller mit einem netten Kniff – hanebüchen genug, um vernünftig zu unterhalten, zu hanebüchen, um wirklich gut zu sein.

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