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    Nur die Sonne war Zeuge
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    3,9
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    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

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    5,0
    Veröffentlicht am 11. September 2022
    Ein äußerst subtiler Thriller in den Alain Delon wahrlich über sich hinaus wächst. Das hat man in dieser Performance kaum wieder gesehen. Obwohl die Margit Duval mit Marie Laforêt etwas unglücklich besetzt ist, "reicht" es locker zu 5 Sternen, Delon und auch Ronet spielen unfassbar gut.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 27. Januar 2011
    Nachdem ich zuerst das Remake von 1999 mit Matt Damon und Jude Law in den Hauptrollen gesehene hatte, enschloss ich mich nun auch dazu - angesichts der Tatsache, dass mir das Buch noch unbekannt ist - auch die erste Adaption zu Gemüte zu führen. In gewisser Weise kann man sich der Voreingenommenheit und Bevorzugung des neueren Films durch die Reihenfolge des Sehens kaum entziehen, allerdings denke ich, dass ''Der talentierte Mr. Ripley'' in der Tat der eindeutig bessere und damit auch deutlich spannendere Film der beiden ist.

    Dies soll zwar nicht heißen, dass ''Nur die Sonne war Zeuge'' ein schlechter Thriller ist. Nein, er ist im Gegenteil ein oftmals sehr guter. Aber er weiß nicht, wie man ein hervorragendes Buch - davon gehe ich eingedenk der internationalen Loblieder auf Patricia Highsmiths Werk einfach mal aus - auch mit den optimalen filmischen Mitteln umsetzt, sodass sich im Laufe des Films einige Mängel aufzeigen, die ich im Vergleich zum Remake von 1999 kurz erfassen will. Der letztere Film nämlich bedient sich geschickterweise ein paar erzählerischer Finessen, indem er zum Beispiel mit der Figur Meredith Logue einen Charakter einführt, der die ganze Dickie-Tom Situation sehr verkompliziert und auch Dickies Freund Freddie wird mehr Platz eingeräumt.

    Der größte Unterschied zwischen beiden Filmen besteht aber offensichtlich darin, dass Ripley im zweiten eine andere Figurenanlegung bekommt. Er ist nicht mehr bloß der eiskalte, berechnende Mörder, sondern auch ein guter Freund und leicht verklemmter, feminin wirkender junger Mann. Durch seine augenscheinlichen persönlichen Probleme - seien sie emotional wegen Einsamkeit oder finanziell, sodass er in einer Bruchbude hausen muss - und der Tatsache, dass er zunächst keine bösen Absichten hegt, gelingt es dem Publikum, sich mit diesem eigentlich ganz netten, aber in Wirklichkeit vereinahmendem Menschen zu identifizieren. Dies wird nicht zuletzt dadurch bewirkt, dass die Erzählung die ersten 10 Minuten ausschließlich Tom im Bild hat, sodass dieser den Charakter darstellt, dem der Zuschauer durch Raum und Zeit folgt, wodurch er an ihn gebunden wird. Damit fühlt man sich auch in der Folgezeit über 40 Minuten mit ihm verbunden und das vollkommen zurecht. Denn bis jetzt hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Allerdings lassen die vom Drehbuch geschickt eingestreuten Eifersuchtsmotive wie bei der Bootsfahrt oder Freddie Miles' Ankunft in Rom in Verbindung mit der bedrohlichen Musik schon früh erahnen, dass eine Tragödie geschehen wird, womit wir bei dem Spannungsaufbau angelangt werden.

    Bei ''Nur die Sonne war Zeuge'' ist von Beginn an relativ sicher, dass die Pläne in die Tat umgesetzt werden und dann - wenn es dann mal soweit ist - wird sich nicht die Zeit genommen, die Dramatik auch mal auszukosten. Der erste Mord geschieht also mit Suprise, während das Remake von 99 über mehrere Minuten die Eskalation erahnen lässt. ''Der talentierte Mr. Ripley'' indes baut seine Spannung von 0 auf. Dass der Film dennoch in den ersten 50 Minuten demungeachtet fesselt, ist der hervorragenden Identifikation mit dem facettenreich angelegten Protagonisten, den oftmals beklemmenden Situationen und den unheilvollen Melodien von Gabriel Yared zu verdanken.

    Nach dem Mord schließlich profitiert der Film enorm von der Zeit, die er sich zuvor für die Anlegung der Charaktere nahm, um ihre Ängste und Schwächen zu erkunden. So stellt auch die Szene zwischen Tom und Freddie eine viel größere Bedrohung dar, da das Publikum den Gegenspieler ausreichend kennt und dieser deutlich Verdacht schöpft. Ein Verdacht, der zwar lediglich ein 'Hier stimmt was nicht''-Gefühl hat und Tom nicht gleich des Mordes bezichtigt, aber sich dennoch als äußerst gefährlich für Toms Pläne erweisen könnte. In der Szene des zweiten Mordes fällt außerdem auf, dass ''Nur die Sonne zwar Zeuge'' mit der Inszenierung die bedrohliche Stimmung nicht unterstützt. Stattdessen rücken die Totalen die luxuriösen Einrichtungen und schönen Fassaden des Hauses in den Vordergrund. ''Mr. Ripley'' hingegen versinkt mit den Großaufnahmen in den Protagonisten, die athmosphärische Musik kündigt den Mord an und da Toms Figur als schwächer angelegt ist und die Vermutungen auf Freddies Seite offensichtlich sind, fühlt man sich noch bedrohter, was durch die vergleichsweise dunklen Bilder nur verstärkt wird. Auf diese Weise fand die exakt gleich angelegte Szene - Freddie verdächtigt Tom und wird ermordet – beim zweiten Film eine viel besser szenische Umsetzung und wirkt damit durch die vielen Faktoren (Figurenanlegung, Kamera, wenig Licht, offensichtlicher Verdacht gegen Tom) um Längen spannender.

    Und das ist es, was das Remake auch deutlich besser macht, denn ''Nur die Sonne war Zeuge'' ist einfach nicht spannend genug, die Figuren einseitiger sowie weniger ambivalent angelegt und die Inszenierunge erreicht ungeachtet solider Leistungen nie das intensive Niveau von ''Der talentierte Mr. Ripley''
    Martin D.
    Martin D.

    10 Follower 74 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Oktober 2014
    Spannend vom Anfang bis zum Ende, mit einem unschlagbaren Alain Delon!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 2. September 2018
    Alain Delon mit einer Performance, die die Filmgeschichte so kein zweites Mal gesehen hat. Einsam und verlassen, gnadenlos und brutal, getrieben und bedrückt, wird ein Tom Ripley präsentiert, der einerseits von der Gesellschaft abgelehnt wird, der aber andererseits auch selber nicht so viel mit ihr anfangen kann. So ist er auf der Suche nach Identität, welche er schließlich in dem reichen Egomanen Philippe Greanleef zu finden glaubt. Es stellt sich die Frage, sind Ripleys Taten Zeichen des Protests, oder sind sie Aufgabe und Flucht vor dem System?
    „Nur die Sonne war Zeuge“ ist eine Literaturverfilmung, die alsbald in einem hochspannenden, existenzialistischem Katz-und-Maus-Spiel aufgeht. Ein wunderschönes Meisterwerk mit einem brillanten Delon.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Ein spannender Plot, ein omnipräsenter Alain Delon, ein perfekt geplanter Mord und nur die Sonne war Zeuge. Der deutsche Titel ist noch besser als der des Originals.

    Obwohl Alain Delon (alias Mr. Ripley) der Bösewicht ist, nimmt man ihm seine Verbrechen nicht übel. Im Gegenteil: man atmet nach jeder Wendung zum Positiven regelrecht auf und hofft dass er davon kommen wird. Das hat wohl auch René Clément, der Regisseur, geahnt und uns die letzte Konsequenz seiner Verhaftung erspart. Man weiß es halt, aber man will es nicht sehen. Stattdessen gibt es sogar Szenen zum schmunzeln, z. B. die, in der die junge, noch völlig unbekannte Romy Schneider zwei kleine Sätzchen sagt. Der Fokus liegt hier nicht auf der Grausamkeit des Verbrechens, sondern auf seiner Aufdeckung bzw. den vielen Windungen und Wendungen dies zu verhindern. Ein Krimi zum Wohlfühlen, a feel-good thriller also.

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