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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 1. September 2017
Ein Film der leider falsch verkauft wird - die Hauptdarstellerin, der Titel und die ständige Verweisung auf "Die fabelhafte Welt der Amelie" lassen eine Schmachtschmonzette härtester Art erwarten - doch "Mathilde" ist was ganz anderes. O.k., der Look ähnelt "Amelie" und in den wenigen "Heile Welt" Szenen könnte das ganze kaum schmalziger oder kitschiger ausfallen, aber das ist nur ein Teil des ganzen. Im Grunde ist es eine Abgewandelte Form von Filmen wie etwa "Basic": ein bestimmtes Ereignis wird wieder und wieder in Rückblenden und aus verschiedenen Sichtweisen durchgespult, nach und nach setzt sich ein Gesamtbild zusammen und es kommt etwas unerwartetes zu tage. O.k., man muss höllisch aufpassen um nicht den Faden zu verlieren, aber das nimmt der Sache ja nicht den Reiz, obendrein werden (wie es mittlerweile ja fast schon Standard ist) schockierende und furchtbar brutale Kriegsbilder gezeigt. Ist also nichts mit "Amelie" heiler Welt, wenngleich auch der Film am Rande zuweilen etwas Witz einstreut (wie etwa Mathildes Vater und dessen Dauerdisput mit dem Briefträger) und auch einige recht leidenschaftliche Bettszenen bietet (mit Oscarpreisträgerin Jodie Foster in einer Nebenrolle) - wobei der Dauerwitz vom furzenden Hund oder die Masturbationsszene von Tautou verzichtbar war. So denn: die äußere Verpackung schreckt ab, wer sich aber drauf einlässt wird überrascht sein ein handwerklich perfektes Kriegsdrama zu sehen und eine spannende Rekonstruktion voller Wendungen der vorangegangenen Ereignisse. Einziges wirkliches Manko: die dahingerotzte Schlussszene.
Fazit: Nicht die Liebesschnulze als die sie verkauft wird sondern ein hartes Kriegsdrama und clever konstruierter Thriller mit einigen eigensinnigen Elementen
Jeunet macht die Suche nach dem Geliebten der jungen Mathilde durch seine schwülstige Inszenierung versehentlich zur Frankreichrundfahrt, distanziert sich ebenso ungewollt vom Schrecken des Krieges und mildert so insgesamt die Wucht der Geschichte, die außerdem ihren Nebenhandlungen offensichtlich so konstruiert ist, dass man geneigt ist, das Geschehen auf der Leinwand als ohnehin fiktiv abzutun. Jeunets Inszenierung ist zwar ohne Zweifel seine eigene, sie passt aber nicht zur gezeigten Geschichte. So übernimmt sich ''Mathilde'' mit seinen zahrleichen Figuren und Rückblenden etwas.
Der Film vereint auf geniale Weise drei Genres: zunächst ist es ein Kriegsfilm, mit all der Grausamkeit die dazugehört, dann wie im Titel angekündigt natürlich ein Liebesfilm und schließlich und endlich ein Detektivfilm.
Mathilde will nicht glauben, dass ihr geliebter Manech – ihre Sandkastenliebe - im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Mit schier nie ermüden wollendem Eifer forscht sie, wie und ob er umgekommen ist. Sie befragt Kameraden aus dem Feld, deren Frauen und andere, die mit Manech zu tun hatten, stöbert in Archiven der Armee, ja beauftragt sogar einen Privatdetektiv. Eine Gehbehinderte (Kinderlähmung) sucht einen Toten? Dabei wird der Zuschauer ständig zwischen Gewissheit über den Tod des Geliebten und neuer Hoffnung, dass er überlebt hat, hin und her gerissen. Der Regisseur arbeitet mit Rückblenden, Traumsequenzen und immer wiederkehrenden Symbolen wie dem Leuchtturm (einem Wegweiser also), einem roten Wollhandschuh (der wohlige Wärme bietet) oder MMM.
Bis in kleine Nebenrollen mit großen Namen besetzt(Jodie Foster z.B.) blitzt sogar hin und wieder etwas Komik auf.
In unheimlich schöne Bilder gehüllt, die einen emotional durch einen aus dem Off eingesprochenen Kommentar eng an die Handlung binden, kommt es zu einem Ende, das glaubhaft, überraschend und wohltuend ist.
Jean pierre Jeuent schuf einen sehr Grausamen film über den Ersten Weltkrieg.
Er hat es geschafft seit ;Wege des Ruhms; woll die beste Anekdote des Ersten Weltkriegs.
Audrey Tautou spielt Mathilde einfach brilliant.Sie ist wohl die Beste Schauspielerin Europas.Denoch ließ Jeuent auch wieder schöne Bildder wie in Amelie einflössen und die tolle Verwandlung von Paris In den 20ern Jahren. Darunter auch noch eine großartige Kamaraführung von martin Dupahiell.
Mein Fazit: Erschreckend reallistisches Schlachtenporträt zugleich eine hrezzereißende Lovestory in bezaubernden Bildern.