Der Film ist wie ein Überraschungsei: er bietet gleich drei Dinge in einem. Da wäre zunächst die Krimihandlung, d.h. die Suche nach den Hintergründen und dem Mörder und den zusammenhängenden Fakten. Da hat der Film zwar keine gigantischen Überraschungen parat, liefert diese Geschichte aber locker und unverkrampft und arbeitet sich vergnüglich auf die Auflösung hin – wobei, sorry, ich fand die Auflösung, wer denn letztens hinter allem steckt, ziemlich mieserabel. Aber egal. Zum zweiten wäre da die Action und da ist „I, Robot“ klar ein Film, der mal wieder neue Maßstäbe setzt. Die Roboter sind toll animiert (wenn auch deutlich von der „Star Wars“-Klonarmee inspiriert) und die Kämpfe, Schlachten und Schlägereien mit ihnen geraten zu gigantischen Events, wo Auge und Ohr was geboten bekommen, nicht zwingend aber das Gehirn: in einer Szene fährt Smith mit seinem Wagen durch einen Tunnel und wird von zwei LKWS angegriffen, aus denen unentwegt Roboter auf ihn springen – das ist spannend und gigantisch, aber man stellt sich die Frage, wieso 5 Minuten lang kein anderes Auto da durch kommt (wo man bei einer früheren Szene gesehen hat, dass die Tunnels nur mit Autos überfüllt waren). Zum Dritten ist der Film dann noch die reine Will-Smith-Show: der Film gibt ihm in jeder Szene Gelegenheit, sich mit dreisten Sprüchen in Szene zu setzen und herumzualbern (erstaunlich, dass das nicht in Konflikt mit dem doch ernsten Grundton des Filmes gerät). In den Actionszenen wird auf John Woo umgeschaltet und Smith darf ultracool in Zeitlupe die Roboter wegballern. Aber egal, hier passt es überraschend gut mit rein. Ebenso ist überraschend, wie „hell“ der Film eigentlich ist, wenn man bedenkt, dass der Regisseur Alex Proyas war – von dem Mann stammen immerhin Filme wie „The Crow“ und „Dark City“. Eine Szene ist dabei besonders hart: Smith ist in einem Haus, das abgerissen wird und flieht nach draussen – wie er dann dort die Tür aus den Angeln schießt, draufspringt und auf der Tür vor der Explosion davonsurft, das erinnert an Legolas‘ Treppenrutschaktion aus dem zweiten „Herrn der Ringe“-Film!Fazit: Humorvoller und aufwendiger ScienceFiction-Krimi mit einem gutgelaunten Will Smith, gigantischen Actioneinlagen und einer etwas schlappen Auflösung!