OOOOOOOAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHH!Für mich ,zusammen mit „Matrix Revolutions“, der Aufregerfilm des Jahres 2003. Selten war ich nach einem Kinogang derartig sauer auf das gerade Gesehene. Ok, sagen wirs gleich: in Punkto Action ist der Film ein einziger Rausch für die Sinne, der einem den Atem raubt (und kann es locker mit „Matrix Reloaded“, „Terminator 3“ und „3 Engel für Charlie 2“ die alle im gleichen Zeitraum rauskamen aufnehmen), aber abgesehen davon bin ich nach diesem Machwerk regelrecht ausgeflippt. Ich hake mal ein paar Punkte ab: – die Synchro: nicht so wild, aber wieso kriegen die beiden Hauptfiguren andere Synchronstimmen als im Vorgänger? – die Charaktere: zugegeben, eine wirkliche Charakterentwicklung ist bei einem Film wie diesem eigentlich unnötig, nur sind mir die Hauptfiguren noch aus dem letzten Teil bekannt (und sympathisch) und darum verärgert es mich, was man aus ihnen gemacht hat: z.B. warum wohnt der doch angeblich an der Armutsgrenze vegetierende Marcus jetzt in einer Villa mit Pool? Am schlimmsten ist jedoch das Verhältnis von Smith und Lawrence im Film: ein wenig Hassliebe und ständige Kabbeleien sind ja Standard für einen Streifen wie diesen – nur dass es hier in blanken Hass umschlägt. Die beiden keifen sich eigentlich nur an und sind sich ziemlich unsympathisch – dumm nur: dem Zuschauer auch. Smith ist eigentlich nur arrogant, Lawrence geht einem ziemlich auf den Keks (Highlight ist sein Gejaule als er zwei Ratten findet die in der Missionarsstellung zu Gange sind).- die Leichen: der böse Drogenhändler Tapia schmuggelt Drogen in Leichen. Diese – zwar geschmacklose, aber noch brauchbare – Drehbuchidee wird jedoch für eine Serie menschenverachtender Gags benutzt, das einem die Spucke wegbleibt. Das fängt bei einer Verfolgungsjagd an, bei der aus einem Leichentransporter nach und nach die Toten herausfallen (und von den folgenden Autos schön zermatscht werden – in Großaufnahme natürlich) und findet seine traurige Fortsetzung als Smith und Lawrence selbst die Halle nach Drogen absuchen. Dazu wühlen sie in den Leichen rum („Ey, ich glaube in der hier ist ein Paket Koks … ach nee, ist die Leber!“), von einer ploppt mal eben die Schädeldecke weg und die ganze Sauerei findet einen pietätlosen Höhepunkt, als sich Lawrence unter einem Leichentuch mit der nackten Leiche eines etwa 20 Jahre alten Mädchens versteckt und Sprüche über Sauermilchmöpse reißt.- die Brutalität: in Filmen wie diesen gibts immer Schießereien und dabei meistens Tote, aber nie hatte es ein Film so dringend nötig, jede Gewalttat soooo detailliert abzufilmen. Aber die Bad Boys stehen ja eh über dem Gesetz – und den Menschenrechten: Smith zieht während einer Verfolgungsjagd mal eben eine großkalibrige Automatik (sehr realistisch, hat ja jeder im Handschuhfach), ballert etliche Kerle ruckzuck weg und kommentiert das auch noch. Und insbesondere der Showdown, bei dem die Bad Boys ein Armenviertel in Kuba pulverisieren, indem sie mit einem Jeep durch die Wellblechsiedlung brettern, sagt eigentlich nur eins aus: WIR SIND AMERIKANER!!!! WIR DÜRFEN DAS!!!! das Niveau: man kann das Niveau eines Filmes manchmal an nur einem Satz festmachen. Hier auch: als Marcus Schwester entführt wird, planen die Bad Boys gerade eine Rettungsaktion als Syd’s Boss im Zimmer steht: „Ich kenne Sie nicht, aber ich glaube, Sie haben ne Dummheit vor. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich mitmache!“ – noch Fragen?Fazit: Ok, in Punkto Action ein handwerklich perfekter Sinnesrausch – aber abgesehen davon ein menschenverachtender, sadistischer Krawallstreifen mit unsagbar viel Gewalt und Brutalität und unsympathischen Helden