Nach dem schwachen zweiten Teil hatte ich ehrlich gesagt nicht viel Lust mir auch noch Teil 3 anzusehen, habe es dann aber doch getan. Meine Erwartungen waren ziemlich gering und im Endeffekt war ich doch ein wenig überrascht, dass mir Teil 3 doch etwas besser gefiel als der Vorgänger. Zwar hat man es im Grunde genommen immer noch mit einem recht durchschnittlichen Horrorfilm zu tun, doch es wurde etwas besser verpackt.
Die Story ist sehr dünn. Carol Anne wohnt jetzt nicht mehr bei ihren Eltern sondern bei ihrem Onkel und ihrer Tante, da sie die schrecklichen Geschehnisse von Zuhause vergessen soll. Das Ganze spielt sich in einem großen Hochhaus ab. Es dauert natürlich nicht lange bis es wieder spukt und wieder will der Poltergeist Carol Anne zu sich holen. Der Rest läuft nach bewährtem Schema ab. Der Geist wird bekämpft und es geht zu Ende. Also storytechnisch wird hier wirklich wenig geboten, dafür stimmt die Umsetzung im Großen und Ganzen.
Dabei fand ich die erste halbe Stunde eigentlich ziemlich lahm, und befürchtete auch, dass "Poltergeist 3" noch lahmer sein würde, als der ohnehin schon schwache Vorgänger. Schade fand ich, dass es kaum noch bekannte Gesichter zu sehen gibt. So schlüpft Heather O'Rourke zwar zum letzten Mal in ihre Rolle und tut dies auch wieder souverän, doch ansonsten gibt es von der Familie Freeling niemanden mehr zu sehen. Zelda Rubinstein kehrte auch nochmal zurück und kann ebenfalls überzeugen. Ansonsten spielte Tom Skerritt noch recht sympathisch, doch der Rest der Darsteller ist nicht der Rede wert. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Die Charaktere sind ziemlich dünn und recht belanglos, doch es geht gerade noch so in Ordnung.
Was hier besser gelungen ist als in "Poltergeist 2" ist die Inszenierung. Der Spiegel wird oft als Stilmittel eingesetzt und das wurde recht effektiv genutzt. Auch wird wieder mehr mit Licht gespielt. Die Atmosphäre ist auch etwas besser. Zwar ist "Poltergeist 3" nicht wirklich gruselig, aber doch atmosphärischer als sein Vorgänger. Die Effekte stehen auch etwas mehr im Vordergrund. Die meisten sind zwar recht simpel, doch insgesamt kann man schon sagen, dass die Effekte gelungen sind.
Der Unterhaltungsfaktor ist nicht sehr hoch, aber langweilig wurde mir auch kaum. Nur das erste Drittel ist recht langweilig. Danach geht es Bergauf. Es geht wesentlich actionreicher zur Sache als im Vorgänger und das Finale ist auch recht lang. Spannung kommt zwar wenig auf, doch zumindest ein bisschen. Der Score, von dem das Treiben begleitet wird, ist ganz passend ausgefallen, ist aber auch nichts Besonderes.
Fazit: Insgesamt kann man sagen, dass es "Poltergeist 3" eigentlich genauso wenig gebraucht hätte wie den zweiten Teil. Dennoch fand ich ihn ein wenig besser, weil die Inszenierung wieder mehr fürs Auge bietet und der Unterhaltungsfaktor recht gut ist. So gesehen ein recht durchschnittlicher aber kurzweiliger Horrorfilm, den man nicht gesehen haben muss, mit dem man sich aber ganz gut die Zeit vertreiben kann.