Zu einem richtigen Boxerfilm gehören dann natürlich auch noch die Trainings und die Boxkampfszenen, diese sind wie schon beim Vorgänger durchaus gelungen. Das Training von Rocky wird mit eindeutiger Motivationsintention gezeigt, der bekannte Rocky Soundtrack von Bill Conti zu den Trainingsbildern unterstreicht diese Wirkung auf den Zuschauer. Der Superfight II zwischen Rocky und Apollo stellt dann das Actionhighlight am Schluss des Films dar. Stilistisch wird hier eindeutig auf Spektakel gesetzt, Realismus ist, was die Boxszenen angeht, noch mehr in den Hintergrund gerückt worden, die Action gibt den Ton an. Ob man diese überzogene Kampfdarstellung gut, oder schlecht findet, muss jeder für sich selbst entscheiden, ich persönlich empfinde die Umsetzung für einen Kinofilm, der in erster Linie auch unterhalten will, passend gewählt und nicht störend.
Natürlich steht „Rocky II“ im Schatten des zu einem der größten Klassiker des amerikanischen Kinos avancierten Vorgängers, doch verstecken muss sich die von Sylvester Stallone höchstpersönlich inszenierte Fortsetzung keinesfalls. Die Reihe wird motivisch adäquat fortgesetzt, zeigt Rocky nicht mehr als mittellosen Underdog, sondern macht auch die Schatten des Ruhms greifbar, wie die privaten Drucksituationen deutlich verdichtet werden. Zudem sind die Kampfsequenzen, wie für das „Rocky“-Franchise üblich, sehr einnehmend inszeniert.