Ethan Hawke, neben CH. Slater, der leider neuerdings nur noch Schrott macht, der Neunziger Jahre Parade-Intellektuelle, der einfach immer ein gutes Händchen für Filme gehabt hat, - man nehme den phantastischen "Reality Bites", wo er mit Winona mal eben das "Paar" excellence gemimt hat, weiter mit O Captain, mein Captain, oder auch Sci-Fi Highlights wie Gattace oder dem fulminaten Echtzeit-Spektakel Trainig Day, Ethan nun, der auch als Schriftsteller einen guten Ruf hat (Aschermittwoch) findet zufällig im Zug nach Wien, die Frau seines Lebens!!!
Und schon sind wir bei der Story, die einen Tag in Wien beschreibt, unternommen von der jungen, enorm hübschen, vom Leben noch nicht versauten Celine, gespielt von Delpy. Spontan lässt sie sich vom jungen Amerikaner Jesse überreden, eine Nacht mit ihm in Wien zu verbringen. Und was in diesen 24 Stunden geschieht gehört ganz klar zu den schönsten Liebesgeschichten überhaupt, und wird nur getoppt vom zweiten Teil, der dann eben in Paris spielt und "It`s all about love".
Die Übersetzung im Deutschen ist sehr schrullig und die Wiener Mentalität, durch die beiden Schauspieler am Anfang auf der Brücke, oder dem dauerrauchenden Poeten an der Donau klassisch klischeehaft verkörpert, super eingefangen, dazu kommen geniale Dialoge, sei es Jesses philosophischer Disput über die Liebe beim Flipperspielen, oder das wunderbare fiktive Telefongespräch im Restaurant, man möchte aufspringen und "Verdammt, so ist es" rufen.
Die Schlussidee Linklaters, die gemeinsam besuchten Orte, nochmals zu zeigen, diesmal freilich menschenleer und seelenlos, halte ich für einen grandiosen Kunstgriff, der den Film sehr melancholisch macht, und noch eins, man kann sich diesen Film oft ansehen, und seine eigenen romantischen Liebeserfahrungen wieder aufleben lassen, denn das braucht jeder Mensch hin und wieder...