Von Beginn an wirkt "Ray" trotz Jamie Foxx' glaubwürdiger Darstellung gefallsüchtig und klischeehaft. Ohne Interesse an einem nuancierten Blick auf die Figuren, die stets nur als "Musiker", "Manager", "Ehefrau" völlig charakterlos bleiben und die wohl dem Zuschauer den Zugang zu der damaligen Musikwelt vereinfachen sollen, unterforder der Film seine Zuschauer stetig und jongliert geradezu exploitation-artig mit all den Versatzstücken, mit denen der Film seinen kommerziellen Erfolg zu sichern glaubt: hier gibt es wie auf Bestellung verrauchte Bars mit eindrucksvollen Licht-Schatten-Kontrasten, lebhafte, laute Straßen, penetrant fröhliche Menschen, scheinbar ohne Sorgen, und schließlich die völlig leblosen Dialoge, die dem Zuschauer keinerlei Raum zum Denken geben, sondern stets die Mesage der jeweiligen Szene auf dem SIlbertablett servieren. In einer "Augen-zu-und-durch"-Manier hofft der Film anscheinend, nur genügend dieser stets auf TV-Niveau situierten Elemente aneinanderreihen zu müssen, bis der Zuschauer irgendwann das Denken aufgibt, und den Film als Kino akzeptiert.