Die Reise des jungen Che" ist ein großartiger Film - still gemacht, aber mit Politik, Gedichten und Menschlichkeit gefüttert.
Ernesto Guevara de la Serna und Alberto Granado wollen eine Reise quer durch Südamerika machen. Der Film basiertnb auf den Aufzeichnungen von Che Guevaras Tagebuch: Motorcycle Diaries.
Beide Hauptdarsteller sind großartig und verkörpern sehr glaubwürdig ihre Rollen, besonders Gael Garcia Bernal, der Che sogar sehr ähnlich sieht. Den ganzen Film über kann man lachen, besonders Alberto Granados Mundwerk gibt dem Film noch die könende Würze, z.B. seine kleinen Streitereien mit Ernesto.
Hier ein Beispiel:
Ach, Ernestito, kauf mir ein Yenkee-Höschen, aus Miami! Kapierst du nicht das du sie nie darin sehen wirst und es ihr auch nie ausziehen wirst, du Trottel!
Die Jugendsprache ist genial, im ganzen Film ist sie spürbar.
In Argentinien beschränkt sich die Reise zunächst auf die Abreise, das Treffen mit Ernestos Freundin und Che's Ehrlichkeit. Unfälle, die im Straßengraben enden, oder Streitereien, wer die Ente aus dem kalten Bergsee holt, sorgen für Stimmungshoch. In Chile werden die beiden aus der Dorfkneipe gejagd, und anschließend wird eine Kuh angefahren, weil die Bremsen der "Allmächtigen" versagen. Zu Fuß gehts weiter - und der Film wird ernster. Man sieht deutlich die Armut Lateinamerikas und die Ungerechtigkeit, den Imperialismus der USA in der Wirtschaft und mehr.
In Peru, in Cuzco und Lima sieht man die ganze Pracht der Inkas und fragt sich wie auch Che im Film: Wie würde Amerika heute aussehen wenn die Geschichte anders verlaufen wäre?
Großartig ist der Film besonders nachher in San Pablo, wo die Leprakranken leben. Viele der schauspieler oder Statisten dort, hatten Che Guevara persönlich kennengelernt. Der Film hat am Schluss nur extremen Fehler: Nach San Pablo war die Reise nicht zu Ende - schließlich reisten die beiden noch durch Kolumbien, wo sie fast ins Gefängnis kamen, weil die beiden eine Pistole mit sich führten, und Venezuela. Der Film ist durch und durch klasse gemacht und zeigt wunderbar, wie aus Ernesto sich Che Guevara entwickelte.