Zwar komplettiert "The Seven Deadly Sins: Grudge of Edinburgh - Teil 2" die von Netflix produzierte zweiteilige Adaption des Erfolgsmangas, deren erster Teil seit Dezember 2022 auf dem Streamingdienst verfügbar ist, allerdings entstanden vorher bereits zwei weitere Filme im "Seven Deadly Sins"-Franchise: "Prisoners of the Sky" (2018) und "Cursed by Light" (2021). Diese erschienen international zwar auch auf Netflix, wurden aber ursprünglich für die Kinoauswertung im Herkunftsland Japan produziert.
Die Fantasy Abenteuer der sieben Ritter erschienen in Japan zunächst natürlich als Manga im Shonen Magazine von 2012 bis 2020 und wurde später in insgesamt 41 Bänden gesammelt. Eine erste TV-Adaption der Manga-Serie des Autors und Zeichners Nakaba Suzuki wurde von 2014 bis 2021 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt und konnte von internationalen Anime-Fans ab 2015 auch auf Netflix geschaut werden.
Die sieben Ritter von "Seven Deadly Sins" symbolisieren - wie der Titel bereits sagt - jeweils eine der sogenannten sieben Todsünden: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit, die Filmfans natürlich auch aus David Fincher's Serienkiller-Thriller "Sieben" (1995) bekannt sind. Die Darstellung der sieben Todsünden findet sich schon seit dem Mittelalter in der Kunst, beschäftigt aber wie man sieht auch nach wie vor die heutige Popkultur. Eigentlich bezeichnen die aufgezählten "Todsünden" übrigens erst einmal nur die seit der christlichen Antike beschriebenen sieben Hauptlaster, die den sieben Tugenden (Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube, Liebe, Hoffnung) des Christentums entgegengesetzt sind und eher so etwas wie Charaktereigenschaften darstellen, die dann die Grundlage für sogenannte Todsünden, also besonders schwere Sünden, bilden. Umgangssprachlich setzte sich aber Todsünden als Bezeichnung für die sieben großen Laster durch.