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    Perfect Days
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    3,8
    46 Wertungen
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    S I Wagner
    S I Wagner

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    5,0
    Veröffentlicht am 17. Februar 2024
    Großartig! Einer der besten Filme, die ich je gesehen habe.
    Tiefgründig, wahrhaftig und kontemplativ.
    Das wahre Leben liegt in jedem Augenblick und begnadet ist der Mensch, der es verinnerlicht spürt und das ganze Leben empfängt und umarmt.
    OmU.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 22. Januar 2024
    Auf dieses Kunstwerk von Wim Wenders muss man sich einlassen. Im Zentrum dieser perfekten Tage steht der Alltag des Toilettenreinigers Hirayama (Koji Yakusho). Die Monotonie des Alltags wirkt mit ihren Wiederholungen keineswegs langweilig, weil Wenders es versteht die Eintönigkeit des Tagesablaufs durch kleine, aufmunternde Highlights immer wieder aufzuhübschen und gleichzeitig den Zuschauer unbewusst dank des großartigen Hauptdarstellern sowie Crew und Ambiente mit einer latenten Charmeoffensive zu attackieren. Von den kleinen Dramen aus Hirayamas Arbeitswelt mit Kollegen oder Kunden wird durch das Auftauchen seiner Nichte (Arisa Nakano) zusätzliche Hintergrundinfo geliefert, was Spekulationen über den Tennessee Williams lesenden Toilettenreiniger freisetzen könnte oder ein Streiflicht auf seinen familiären Hintergrund wirft. Der Score mit Beispielen von Otis Reading oder Lou Reed z. B. streichelt die Seele des Publikums und verstärkt das Feel-Good-Gefühl emotional. Dazu gehört auch die japanische Version des House of the Rising Sun leicht verfremdet gesungen von der Enka Ikone Sayuri Ishikawa.
    Das Tic-tac-toe Sudoku, das Hirayama mit einem unbekannten Toilettenbenutzer mittels eines Zettels hinter dem Spiegel spielt, leitet zum finalen Überbau, wenn der Toilettenreiniger mit dem Ex der Enka Sängerin Tomoyama (Tomokazu Miura), der er offenbar recht freundschaftlich zugetan ist, aber über sein Verhältnis zu ihr nicht sprechen will. Die beiden klären nun die Frage, ob ein Doppelschatten dunkler ist als ein einfacher. Beide Phänomene sagen doch etwas über das frühere Leben von Hirayama aus, ähnlich wie sein Umarmen der Bäume. Er ist für seine Umgebung wie das Auge eines Orkans, in dem es ja bekanntlich windstill ist, während um ihn herum die großen und die kleinen Probleme umhergewirbelt werden. Er ist mit seinem Leben zufrieden. Für ihn sind es perfect days.
    Martin D.
    Martin D.

    10 Follower 74 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 9. Januar 2024
    Wenn ich gewusst hätte, dass dieser Film von Wenders ist, hätte ich einen WEITEN Bogen darum gemacht! Wie befürchtet, war es der übliche Arthouse-Kitsch.
    Die Figur entspannt sich nach einem harten Arbeitstag als Toiletten-Reiniger nicht etwa, indem er seine Beine hochlegt und fernsieht, sondern er liest Romane von Faulkner und Highsmith. Sein Hobby ist das analoge Fotografieren des immer selben Baums. Klar.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2024
    Mit Perfect Days wird Wim Wenders von Japan ins Oscar-Rennen 2024 geschickt. Der Film ist 2h lang eine kleine Stadtrundfahrt mit beruflichen Stops an öffentlichen Toilettenanlagen und ein paar wenigen privaten Stops sowie Übernachtungen daheim. Das 4:3 Format fällt sofort negativ auf, was zu sehen ist, lässt das jedoch bald nahezu vergessen, obwohl ich Tokio nicht wirklich eine Hauptrolle spielen seh. Die WC-Anlagen, an denen nicht gespart wird und sogar „Sci-Fi-Technik“ zum Einsatz kommt, sind allerdings für eine Nebenrolle gut - allein damit ist Perfect Days nicht in jeder x-beliebigen Großstadt weltweit möglich. Die musikalische Untermalung spielt zudem eine Nebenrolle - und sollte ein bestimmtes Detail soweit stimmen, lässt sich derzeit eine Japanreise mit einem Halt in Tokio allein mit einem Rucksack voller spoiler: MCs
    finanzieren.
    Inhalt und Machart wirken entspannt - und Perfect Days lässt sich genauso ansehen. Von einer Story kann nicht die Rede sein, hier ist der unaufgeregte Alltag Programm, selbst wenn die eine oder andere Person kurz ins Leben der Hauptfigur platzt.
    Ein Kunststück ist, wie Perfect Days ohne Story wirkt. Die Handlung liefert selbst im Routine-Wiederhol-Modus kein Ärgernis. Die Hauptfigur ist fast nur wegen ihrem Job und Einzelgänger-Lifestyle denkwürdig, überflügelt aber so bereits z.B. den Atomphysiker Oppenheimer deutlich, der als Filmfigur nur zum Vergessen ist.
    So konfliktlos lässt sich’s annehmbar leben, auch wenn der Film deswegen oder ohne Story nicht als größere Sternstunde aufgehen sollte. Trotzdem oder gerade auf die Art war das 1x eine sehenswerte Wohltat - ein extremes Kontrastprogramm zu all den Filmen, die heutzutage auf verschiedene Art wegen Irrsinn nicht viel bringen oder durchfallen, die Schwachsinn oder zuoberst Geldmachziele offenbaren, sich als teure Zumutung entpuppen oder sogar nur zum Auslassen gemacht sind.
    nerfdem
    nerfdem

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Dezember 2023
    Ein Film braucht nicht viel Text, um großartig zu sein.
    Einer der besten Filme, die ich 2023 gesehen habe.
    Hartmut Ihnenfeldt
    Hartmut Ihnenfeldt

    4 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2023
    Einfach anschauen und auf sich wirken lassen. Soviel Wahrheit über das Leben bekommt man in hundert Hollywoodfilmen nicht vermittelt.
    Ich war nie ein Wenders-Fan, bewundere aber den Mut des "alten weißen Mannes" einen solchen Film in diesen Zeiten zu drehen. Und das Kino war fast voll an Weihnachten, im Publikum auch viele junge Leute, die bis zum Ende des Abspanns aushielten.

    Wäre anschließend nicht jeder gerne Toilettenreiniger in Tokio?

    "You gonna reap just what you sow"!
    beco
    beco

    61 Follower 361 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2023
    Die teilweise überschwänglich positiven Kritiken kann ich nicht nachvollziehen.
    Der Film hat sicherlich seine ästhetischen Reize, aber die Hauptfigur Hirayama bleibt einem doch sehr fremd und seine tiefe Befriedigung ob seines durch Routinen bestimmten Lebens ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
    Die angedeuteten Beziehungen zu anderen (Mit)Menschen bleiben rudimentär, vielleicht auch rätselhaft, aber doch so schemenhaft, dass sie die Figur Hirayama nicht wirklich interessanter werden lassen.
    Enttäuschend, annehmbar
    Kinobengel
    Kinobengel

    460 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 24. Dezember 2023
    in der Ruhe liegt die Kraft


    In Tokyo arbeitet der wortkarge Hirayama (Kôji Yakusho) als angestellter Gebäudereiniger für öffentliche Toiletten. Er erlebt einiges während seiner Touren durch die Metropole und trifft auf Verwandte.

    Wim Wenders ist einer der führenden deutschen Regisseure. Neben dem gehobenen Niveau ist das Eigentümliche seiner Filme hervorzuheben, interessant gestaltete Handlungen und Figuren, ferner mal fantastisch („Der Himmel über Berlin“, 1987) oder dokumentarisch („Anselm - Das Rauschen der Zeit“, aktuell).

    Nun also Beobachtungskino. Hirayama kann als außergewöhnlicher Protagonist bezeichnet werden. In den dargestellten Situationen wirkt seine schier unglaubliche innere Ruhe besonders fein herausgearbeitet. Toleranz sowie Gelassenheit sind offensichtliche Maximen. Kleine Hinweise deuten darauf hin, dass das Leben des Mannes, der demnächst das Rentenalter erreichen dürfte, früher anders war. Doch bezüglich seiner Vorgeschichte bleibt Hirayama für die anregenden 123 Minuten Spielzeit ein rätselhafter Mensch. Zu der Idee kann man den Regisseur nur beglückwünschen, sie ist der Geniestreich von „Perfect Days“, denn ein komplett ausgebreiteter Hirayama hätte die Möglichkeit eröffnet, über ihn zu urteilen. Nach dem Abspann bleibt die Bewunderung für den in sich zufriedenen Japaner, in dem wohl eine Portion Wim Wenders steckt, z.B. die Vorliebe für Lou Reed, dessen Song als B-Seite der Single „Walk on the Wild Side“ titelgebend für den Film ist. So gelingt eine reizend bebilderte Hommage an vergangene Zeiten im 4:3-Format, visuell eingefangen von Franz Lustig, der zum wiederholten Male mit dem großartigen Filmemacher arbeitet.

    Das Publikum begleitet Hirayama durch den Tag: aufstehen, Bett machen, Zähne putzen, Toiletten putzen, Feierabend bei immer derselben Imbissbude, lesen, schlafen, gespickt durch kleine Geschehnisse, die dem Arbeitseinerlei die Macht stehlen und den Charakter der Hauptfigur weiter offenbaren. Anhand einer Szene, in der ein ausgefallener Mitarbeiter nicht ersetzt werden kann, wird klargestellt, dass die tugendlichen Eigenschaften von Hirayama nicht dessen grenzenlose Unterordnung bedeuten. Dann ist es die Mimik des sehr erfahrenen Kôji Yakusho, die jede Einstellung entscheidend bereichert.

    „Paterson“ (2016 von Jim Jarmush) ist die meisterlich lyrische wie erheiternde Ode an den Alltag, „Perfect Days“ hat etwas Erleuchtendes mit einer Prise Humor, nebeneinandergestellt zwei begeisternde Perlen des anspruchsvollen Kinos.
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