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    Cobra Verde
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Der letzte Film des Duos Kinski/Herzog ist ebenso bildgewaltig wie die vorherigen und eher bunter sowie auf jeden Fall aufwendiger gedreht - allein die Massenszenen mit den halbnackten Kriegerinnen,zwischen denen Kinski,sichtlich begeistert und mit typisch herrischem,halbirrem Blick,Befehle schreit und mit Waffen herumfuchtelt,zeigt,dass Herzog offenbar mehr finanzielle Mittel verbraten konnte als z.B. bei "Nosferatu" oder "Woyzeck".Der Film wirkt streckenweise aber auch etwas langweilig,Kinski wirkt tatsächlich mitunter gelangweilt und desinteressiert,fast wie in frühen Spaghettiwestern,die er nach eigenen Angaben nur drehte,um möglichst viel Kohle einzuschaufeln.

    Wer auf die anderen Kinski/Herzog - Filme steht,macht mit "Cobra Verde" nichts falsch,alle anderen,die Kinski nur als tobenden Irren sehen,werden auch diesem Film nichts abgewinnen können.Meiner Meinung nach wiegt die opulentere Bildgestaltung und die anderen gezeigten Charactere die etwas schwächere Leistung von Kinski weitgehend auf.Apropos Charactere : Ein Novum enthält "Cobra Verde" im Gegensatz zu fast allen anderen Kinskifilmen : Der König des kleinen afrikanischen Staates,in dem Kinski agiert,ist anscheinend tatsächlich NOCH durchgeknallter als Kinski selber und das will ja wahrhaftig was heissen.....Angeblich hat Klaus mal wieder nicht auf den Regisseur gehört,sondern wie üblich gemacht,was er wollte.So sollte er - laut des Bildbandes von Gruber über die Entstehungsgeschichte des Films - am Ende nur versuchen,das Boot ins Wasser zu ziehen,die Idee,vor Erschöpfung in den heranrollenden Brandungswellen zu sterben,kam ihm angeblich erst beim Drehen der Szene und Herzog wies seinen Kameramann an,einfach weiterzudrehen,egal,was passiert.Ebenfalls laut Grubers Buch scheint Kinski eine Aufstand gegen Herzog angezettelt zu haben,gemeinsam mit den - sehr jungen - Darstellerinnen der schwarzen Kriegerinnen, soll er Herzogs Unterkunft gestürmt und ihn bedroht haben,da kein ordentliches Essen und sauberes Trinkwasser vorhanden war.So waren die Dreharbeiten wohl gewiss interessanter als der fertige Film,aber wie gesagt,ist dieser immer noch sehenswert,wenn auch nicht Kinskis Meisterstück.Herzogs auch nicht,allerdings ist nach diesem Film nichts grossartig Sehenswertes mehr von ihm gekommen - oder kennt irgendwer "Schrei aus Stein"?Mit Kinski ist Herzog sein Zugpferd und seine Inspiration abhanden gekommen und so ist Cobra Verde insofern ohnehin sehenswert,da er sich einreiht in die Arbeiten eines Duos Infernale,dass es in dieser Form wohl nie wieder im Filmbussines geben dürfte......
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