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Lena J.
1 Kritiken
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5,0
Veröffentlicht am 19. Februar 2024
Schließe mich da meinem Vorredner an. Den Film nicht gesehen haben aber direkt schlecht bewerten. So Leute geben auch auf Amazon 1 Stern, weil sie beim Kauf des Streams nicht gelesen haben, dass Audio nur auf Englisch verfügbar ist und jetzt sauer sind, weil sie nichts verstehen.
Inzwischen habe ich den Film auch gesehen und meine Bewertung bleibt so bestehen. Der Film erzählt neben einer Liebesgeschichte auch die Geschichte von Verlust und Trauer und die Schmerzen, die Einsamkeit mit sich führen können. Besonderheit bei diesem Film ist, dassspoiler: Adam seine Eltern früh verloren hat und deren Tod nie richtig aufarbeiten konnte. Er ist nun älter als seine Eltern es waren, als sie gestorben ist und die Dynamik zwischen Kind und Eltern bleibt in gewisser Weise so bestehen, wie man das vermutet und in vielen Fällen auch selber kennt. Jedoch hat Adam mit seinen Eltern auch Gespräche auf Augenhöhe, bei welchen er davon erzählt, dass Aussagen und Kommentare von seinen Eltern ihn als Kind so geprägt haben, dass dies bis in sein erwachsenen Alter anhält, besonders bezogen auf das Thema Homosexualität.
Dies beeinflusst auch seine Beziehung mit Harry, den er auch schon zu Anfangs attraktiv findet aber zu sehr in der Vergangenheit lebt, sodass er sich nicht auf eine Beziehung oder gar nur Affäre mit Harry einlassen will. Die beiden kommen sich doch näher, nachdem Adam wirklich anfängt, seine Vergangenheit und auch den Tod seiner Eltern zu verarbeiten.
Das Ende definitiv eines, wofür man Taschentücher benötigt aber lässt die Charaktere einem nur noch mehr ans Herz wachsen.
Der Film ist noch nicht erschienen, aber schon sind die Hater zur Stelle, die den Film mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht gesehen haben. Das kann ich auch.
Und inwischen habe ich den Film schon zweimal gesehen. Das erste Mal war ich sehr verwirrt darüber, was ich eigentlich sehe, was ist Realität und was "echt" Das Ende hat mich schockiert und auch etwas verärgert. Aber wenn man bedenkt, dass die Romanvorlage die eines japanischen Schrifstellers ist und man versteht, dass Geister in der japanischen Mythologie eine wichtige Rolle spielen und die Geister der Toten immer um einen herum sind und in Felsen oder Bäumen Naturgeister leben können, versteht man alles besser und muss sich die Frage auch nicht mehr stellen, sondern als Tatsache so hinnehmen. Die gewohnten Logikbemühungen muss man außen vor lassen. Beim zweiten Mal habe ich mir das einfach klargemacht und durfte so einen der schönsten Filme (Story, passende Musiktitel und ein leicht gruseliger, außerweltlicher Score, traumartige Bild- und Lichtgestaltung) und eine der zärtlichsten Liebesgeschichten zwischen zwei Männern erleben, wie ich sie auf der Leinwand so noch nie so gesehen habe. Einsamkeit, Angst und die Liebe sind das Hauptthema. Und der Film hat mich beides intensiv mitfühlen lassen.