....zumindest, wenn sie sich zu blöd in ihrem Job anstellen. Dies dürfte Harry Palmer jedoch nicht passieren, dazu ist er eine Spur zu abgebrüht. Und Michael Caine verleiht ihm mit seiner leicht snobistischen Art, die Aura, die dieser Mann braucht um aus dem 08/15-Einerlei der Bürokraten hervorzustechen. Der von ihm auf den Punkt gespielte Palmer hat zwar noch den einen oder anderen Wunsch, etwas mehr aus seinem Job rauszuholen - Illusionen macht er sich jedoch keine mehr. Und diese Haltung, läßt ihn natürlich anecken - weniger mit seinen Gegnern als mit seinen Vorgesetzten oder Kollegen. Im tristen Schwarzweiß des Films wirkt das London noch eine Spur trister und man schlägt unweigerlich den Mantel noch eine Spur enger. Die Geschichte wird erfreulicherweise vollkommen straight erzählt, der einzige Humor des Films kommt von Palmer selbst (dessen Galgenhumor allerdings nirgendwo richtig ankommt, bzw. zur Kenntnis genommen wird). Während James Bond der Klassenprimus bleiben wird, ist Palmer derjenige, der das Tun des Primus immer ironisiert - auch wenn er dafür Prügel beziehen wird. Nein, leicht macht es einem dieser Agent wirklich nicht - aber genau das zeichnet ihn aus. Ein Charakter, der zu recht wiederentdeckt wird. (Und in "Finale in Berlin", dem zweiten der Serie, noch großartiger rüberkommt!). Kein Film für die Ewigkeit, aber ein kleines Schätzchen! Tea anyone?