Regisseur Andrew Dominik und Musiker Nick Cave verbindet bereits eine lange gemeinsame Geschichte. In „This Much I Know To Be True“ erforscht Dominik die kreative Beziehung und die Songs der letzten beiden Studioalben von Nick Cave und Warren Ellis, „Ghosteen“ und „Carnage“. Doch noch viel wichtiger: Der Film wird zu einem Weg für Cave, sich musikalisch auszudrücken, nachdem er 2021 pandemiebedingt nicht auf die Bühne konnte.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
This Much I Know To Be True
Was dich nicht umbringt, macht dich nur verrückter
Von Jochen Werner
„And everyone has a heart and it's calling for something / And we all are so sick and tired of seeing things as they are“ – so barmt der große Songwriter Nick Cave in seinem Song „Bright Horses“ und besingt damit schon zu Beginn von Andrew Dominiks Dokumentar-/Konzertfilm „This Much I Know To Be True“ die Schönheit der Realitätsflucht. Voll von Tyrannen und Narren sei die Welt, und die gerade noch besungenen Pferde mit den Feuermähnen in den menschenleeren Straßen gebe es in Wirklichkeit gar nicht. Aber sein Baby kommt mit dem Fünfuhrzug – und das sei am Ende doch genug, um ihn an die Feuerpferde glauben zu lassen. „And what doesn't kill you just makes you crazier“, heißt es am Ende von Caves jüngstem Album „Carnage“ – und an Gelegenheiten zum Verrücktwerden mangelte es im Leben des großen Schmerzensmannes in den letzten Jahren ganz sicher nicht. Den heftigsten Einschnitt markierte dabe