(...) Diese drei Frauen sollen sich während des gesamten Films entdecken, definieren, hinterfragen. Verhandelt werden Themen, die bei näherer Betrachtung allgemeingültig für die gesamte Lebensführung sind:
Wofür brenne ich im Leben wirklich? Was ist meine Priorität in Karrierefragen? Liegt der Scheiß, der mir immer wieder passiert, eigentlich an mir? Was bin ich für das Glück des/der Anderen bereit zu opfern? Mitnichten geht es um die immer gleichen Aspekte, die uns in queeren Filmen so oft aufgetischt werden, hier geht es nicht um Ausgrenzung, sondern um die zerstörerische Angst in uns selbst davor, ehrlich zu bleiben und uns für das Glück zu öffnen.
Der besondere Kunstgriff: alles, was wichtig und entscheidend ist, zeigt sich nur andeutungsweise, zeigt sich in Blicken, Gesten, Entscheidungen, zwischen den Dialogzeilen. Und wirkt dafür umso stärker. Die Schauspielerinnen tragen ihre Rollen mit Feingefühl und großer Wucht, ohne je in eine überflüssige Komik abzudriften. Und selbst die Sexszenen bedienen nicht die prototypischen Standards, sondern tragen perfekt und respektvoll differenziert zur Story bei. - Zu Recht hat diese Arbeit auf dem Sundance Filmfestival den Publikumspreis erhalten.
Überragender, allgemeingültiger und packender queerer Film über Liebe, Sex und Freundschaft, den ich keineswegs nur jungen Erwachsenen empfehlen möchte.
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