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Cursha
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3,0
Veröffentlicht am 21. Oktober 2023
Ein klassischer Film, den man gesehen hat, einem nicht weh tut, aber auch keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. "Paradise Highway" hinterlässt leider keinen großen Eindruck und das obwohl das Thema eigentlich spannend sein könnte. Ein Thriller über Menschenhandel, die Perspektive einer Frau, in einem Beruf, den man eher mit Männern verbindet, all das bietet eigentlich guten Stoff, aber es zündet nie vollständig oder hinterlässt am Ende eben einen bleibenden Eindruck. Das Handwerk ist ebenfalls solide, sticht aber auch nicht hervor. Und auch die Darsteller sind zwar durchaus hochkarätig, mit Juliette Binoche und Morgan Freeman hat man zwei Oscarpreisträger und mit Frank Grillo und Cameron Monaghan ebenfalls gute Darsteller, aber auch sie können keinen übergreifenden Stempel dem Film verpassen. Solide Kost, leider aber nicht mehr.
Sally ist Besitzerin eines beeindruckenden Trucks, mit dem sie Auftragsware kreuz und quer durch die USA schippert. Ihr Bruder Dennis sitzt im Knast und wird anständig gequält, um Sally gefügig zu machen. Sie fährt heiße Waren durch die States, damit ihr Bruder überhaupt eine Chance hat, seine Zeit im Gefängnis halbwegs heile durchzustehen. Ihre letzte Fuhre soll schließlich ein kleines Mädchen sein. Es wird schnell klar, dass die kleine Leila Opfer eines Kinderschänder-Ringes ist. Nachdem die Kleine den ersten potentiellen Freier völlig unvermittelt abgeknallt hat, meldet sich auch Sally’s Gewissen und schon sind beide auf der Flucht vor den Häschern, die ihr Mündel wiederhaben und zum Verkauf anbieten wollen. So beginnt ein gut fotografierter Road-Movie, der das meist so gar nicht romantische Trucker-Leben in den USA wirklich gut einfängt. Leider bleibt die Spannung auf der Strecke. Auch mit dem Thema Kindesmissbrauch wird viel zu hölzern und ungeschickt umgegangen. Die Darsteller quälen sich unangemessen gelangweilt durch diesen letztlich doch recht konfus heruntergekurbelten Streifen. Juliette Binoche, Frank Grillo und Morgan Freeman schlafen beim Schauspielern sichtlich die Füße ein. Der Film hat ein brisantes Thema - Kinderhandel in den United States - , ist aber müde und unausgegoren umgesetzt. Irgendwie alles so ein bisschen blutleer und an den Haaren herbeigezogen. Spannung und Anteilnahme wollen sich einfach nicht aufbauen. Ein paar schöne und durchaus gelungenene Landschaftsaufnahmen sowie interessante Einblicke in das US Trucker-Leben sind an sich einfach zu wenig, um dem Thema halbwegs gerecht zu werden. Schade.