Boney M. Für Musikproduzent Frank Farian (Matthias Schweighöfer) ist das der große Durchbruch. Ihm geht es weniger darum, tolle Sängerinnen und Sänger zu finden - er will Performer haben. Leute, die das auf die Bühne bringen, was er da an seinen Reglern ausgetüftelt hat.
Die beiden Tänzer Robert Pilatus (Tijan Njie) aus München und Fab Morvan (Elan Ben Ali) aus Frankreich lernen sich bei einem Videodreh kennen. Sie werden Freunde, und sie haben ein Ziel. Sie wollen Stars werden.
Frank Farian wird auf die beiden aufmerksam. Er hat einen Song, und wieder braucht er Performer. Aus Rob und Fab wird das Popduo Milli Vanilli.
Mit dem Song "Girl you know it's treu" werden sie zu Weltstars. Und das, ohne das Lied wirklich gesungen zu haben. Sie treten ausschließlich mit Playback auf. Es ist ein großes Geheimnis, und im Grunde bei den neuen Partnern und Managern in den USA auch ein offenes.
Aber immer droht, alles aufzufliegen. Dass Rob und Fab ihr Fame zu Kopf steigt, macht die Sache nicht einfacher.
Milli Vanilli sorgte 1990 für den großen Skandal, als Frank Farian in einer Pressekonferenz bekanntgab, dass Rob und Fab keine Silbe ihrer Songs gesungen haben.
Es war das Ende der Band, und alle Verantwortlichen in den USA taten so, als hätten sie von nichts gewusst, was eine Lüge war. Und insbesondere Rob dachte, es würde trotzdem weitergehen.
Der Film "Girl you know it's true" zeigt, wie es dazu kam. Regisseur Simon Verhoeven dröselt die Geschichte rund um den Musikskandal auf, und er lässt die alles entscheidende Frage stellen: Wäre die Band mit den echten Musikern ein Erfolg geworden? War der schöne Schein stattdessen nicht genau das, was die Menschen wollten?
Es geht im Film einerseits um den Aufstieg von Rob und Fab. Ihren Willen, bekannt zu werden. Und darum, wie besonders Rob mit dem Ruhm nicht besonders gut klar kam, und mit dem Ende erst recht nicht. Aber auch der Einblick ins Musikbusiness an sich ist extrem interessant.
Tijan Njie und Elan Ben Ali spielen Rob und Fab, sie scheinen sich so richtig reingekniet zu haben. Die Tanzmoves sind toll rausgearbeitet, unglaublich sehenswert.
Es ist ein Film, der durchaus schlauer macht. Er zeigt, dass sich alle Seiten hier nicht mit Ruhm bekleckert haben. Und dass es für einen der Protagonisten bitter zu Ende ging.