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    Crimes Of The Future
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

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    2,0
    Veröffentlicht am 1. Mai 2023
    Schaut man in diesen Film hinein, findet man leider nicht viel Schönheit

    David Cronenberg zählt zu einigen der einflussreichsten Regisseure in Hollywood. Sein Remake zu „Die Fliege“ ist nach wie vor ein Meilenstein des Horrorgenres. Doch seit acht Jahren hat er keinen Film mehr gedreht. 2022 erschien dann „Crimes of the Future“, ein dystopischer Body-Horror-Streifen mit interessanter Prämisse. Doch leider kann der Film das Potential der Story nie wirklich umsetzen.

    Saul Tenser erschafft in seinem Körper immer wieder neue Organe. Einige beschreiben diese als Tumore. Tenser und seine Partnerin Caprice nutzen diese neuartigen Kreationen jedoch für ihre Performance-Show: In aller Öffentlichkeit operiert Caprice Saul diese Organe aus seinem Körper. Die Show läuft gut und immer mehr Menschen lassen sich zu diesen absonderlichen Operationen hinreißen. Einige sehen darin auch mehr und mehr eine sexuelle Befriedigung, so auch Saul und Caprice. Doch die nächste Show soll noch größer werden: Ein Fremder schlägt eine öffentliche Autopsie an einer Leiche vor, und zwar die seines Sohnes…

    „Crimes of the Future“ hat sehr spannende Themen, wie etwa das Unterdrücken von evolutionären Schritten. Auch die Annäherung von Operationen und Sex (wie forme ich meine Körper um, damit er noch attraktiver und schöner wird), bestimmen die Welt des Films. Doch diese interessanten Ansätze verpuffen in einer lieblosen Umsetzung. Die Story schwimmt zwischen gezwungen kunstvoll und peinlich erklärend. Die Dialoge sind dabei sehr aufdringlich oder forciert konfus. Cronenberg selbst schrieb das Drehbuch, hat sich damit aber in meinen Augen keinen Gefallen getan.

    Vor allem aber ist es die visuelle Umsetzung, an der der Film scheitert. Alles wirkt recht billig, die Sets, die Effekte... Man könnte fast meinen einen gut produzierten B-Movie zu sehen. Auch die Kamera von Douglas Koch ist erschreckend einfallslos in vielen Szenen. Ab und zu kann der Film ein paar hübsche Bilder erzeugen, aber ansonsten wirkt diese Welt sehr limitiert. Und das wirkt sich auch auf die Geschichte aus, die ebenfalls unfassbar klein wirkt. Es ist immer schwer für einen Film eine Welt zu erschaffen, die größer wirkt als das, was wir sehen. Wenn ich glauben kann, dass in dieser Welt (außerhalb der Szenen und Figuren) andere Menschen ein Leben führen können, dann beginnt der Film zu atmen. So aber bleibt es eben nur ein Film, mit Schauspielern, die ihren Text aufsagen.

    Und dabei ist der Cast wirklich toll: Viggo Mortensen mag ich immer, Léa Seydoux gibt ebenfalls eine gute Performance und sogar Kristen Stewart überzeugt. Das Problem ist nur, dass ich nur wenig (bis gar keine) Sympathie für diese Figuren hatte. Dafür ist die Story zu schwammig, zu gewollt und zu lieblos.

    Der Horroraspekt fällt dabei auch sehr spärlich aus. Bis auf ein paar verstörende Momente, gibts nur wenig, das mich geschockt hat. Manche Momente waren sogar eher unfreiwillig komisch. Ansonsten versucht „Crimes of the Future“ mit viel Ekelszenen zu trumpfen, was aber aufgrund des fehlenden Grundgerüsts nicht wirklich klappt.

    Der Score von Howard Shore ist dafür sehr solide und passend, mit einem guten Mix aus Orchester und Synth-Klänge.

    Fazit: „Crimes of the Future“ lässt so viel Potential liegen und verkommt zu einem belanglosen und leider farblosen Film. Cronenberg wollte sicherlich mehr mit diesem Film erreichen, aber außer ein paar interessanten Ideen, einem guten Cast und schicker Musik, bietet dieses Body-Horror-Werk nur wenig Stimulation.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 26. März 2023
    Acht Jahre nach seinem letzten Film und gut zwanzig Jahre nach seinem letzten Horrorfilm bringt David Cronenberg wieder filmischen, harten Stoff auf die Leinwand. So sehr ich daran Interesse hatte, so wenig hat mich die utopische Welt, in der es spielt ergreifen können. AN Viggo Mortensen lag es nicht, der man kann nur gut spielen. Aber das Thema, einer Welt in der es um innere Schönheit geht sowie exzessive Shows, bei denen Menschen an sich rumoperieren hat mich vollkommen abgestossen, Atmosphärisch ist das gut eingefangen und mit etlichen drastischen OP Szenen, für mich war dies aber nur abstossend.

    Fazit: Passende Stimmung und gute Inszenierung, aber ein emotionsloses Thema in einem kalten Film!
    beco
    beco

    61 Follower 361 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 18. November 2022
    Ein erwartet schwieriger Film. Lässt man sich auf die Interpretation ein (Menschen werden durch Verschmutzung und "Verplastizierung" der Umwelt zur Anpassung gezwungen, die bis zu evolutionären Veränderungen gehen kann), dann hat der Film mit Sicherheit starke Momente und Bilder, die einen nicht unbeeindruckt lassen.
    Der Film macht es einem aber nicht leicht, will er wohl auch nicht, und manchmal erscheint die Geschichte doch zu bodenlose, die künstlerische Annäherung an die körperlichen Veränderungen zu abstrus und es bleibt doch ein sehr zwiespältiger Eindruck zurück.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    711 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 17. November 2022
    DAS ZEITALTER DER AUFSCHNEIDER
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werden wir feststellen, dass man Geld nicht essen kann – vielleicht aber unseren eigenen synthetischen Müll. In diese Richtung könnten wir uns vielleicht vorwärtsbewegen, wenn wir schon dahingehend die Spur verloren haben, wenn es heißt, Schmerz zu empfinden. In David Cronenbergs neuer Body-Prophezeiung finden wir uns in einer Zukunft wieder, deren Gesellschaft von einem Körperfetischismus unterwandert wurde, der zwischen Aktionskunst und römischen Orgien des Pudels Kern auf den Grund gehen will. Mit anderen Worten: Der Mensch der Zukunft wird zum Aufschneider seiner selbst. Operationen sind das neue Kaffeekränzchen oder gar der neue Sex. Sich ins eigene Fleisch schneiden ist nun längst kein Begriff dafür, sich in irgendeine ausweglose Situation hineingeritten zu haben, sondern für eine völlig neue Wahrnehmung, die einem Rausch gar nicht so fern scheint und wofür es keine Drogen braucht, sondern nur das Empfinden des Körpers, wenn dessen Physis Schaden erleidet und kein Gefühl des Schmerzes mehr alle anderen übertüncht.

    Wie sehr muss der Mensch sich selbst abgestumpft haben, um dorthin zu gelangen, wo Cronenberg sie sehen will: In einer Welt, die, außer sich selbst zu sezieren, nichts mehr zuwege bringt. Star dieser grotesken Gesamtsituation ist Saul Tenser (Viggo Mortensen), ein Künstler, der unter eine Krankheit leidet, die man in diesen Zeiten als Beschleunigtes Evolutionssyndrom bezeichnet. Zur Folge hat dies das blitzartige Heranwachsen rätselhafter Organe, deren Funktionen nicht geklärt sind – und die Künstlerkollegin Caprice (Léa Seydoux) vor Publikum aus Tensers Körper schneidet. Schließlich empfindet dieser keinen Schmerz, und wenn doch, dann nur nachts. Hierfür bettet sich der Exzentriker in eine biomechanische, nach ein extraterrestrisches Spinnentier erinnernde Schlafkuhle, die den Schmerz ausgleichen soll. Wenig später trifft der stets Verhüllte auf einen trauernden Vater, der seinen verstorbenen Sohn zur künstlerischen Autopsie freigeben will, um damit der Menschheit ein Geheimnis zu verkünden, das die Welt für immer verändern wird.

    David Cronenberg hat seine Berufung darin gefunden, unseren Organismus aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und Geist und Körper auf Konfrontationskurs zu schicken. Sei es nun Jeff Goldblum als Wissenschaftler, der sich die Gene einer Fliege einverleibt, sind es nun virtuelle Welten, die übers Rückenmark gespeist werden wie in eXistenZ oder der Kick als Crash Test Dummie: Immer will Cronenberg unsere Wahrnehmung auf die fleischliche Hülle nicht nur dem Lustprinzip opfern, sondern auch kritisch betrachten – Crimes of the Future ist hier keine Ausnahme. In dieser Dystopie hat Homo Sapiens jeglichen Bezug zu sich selbst verloren, die Sensorik liegt irgendwo jenseits. So, als würde man die eigene fleischliche Hülle nach einer Exkarnation von außen betrachten, als wäre man selbst nicht Teil davon. Diese gestörte Beziehung bringt Cronenberg auch dem Zuseher nahe, der keinerlei Probleme damit haben sollte, dabei zusehen zu müssen, wie Abdomen aufgeschnitten oder Mund und Augen im Zuge eines künstlerischen Akts vernäht werden. Körper ist Bühne und Leinwand, wie schon bei Greenaways Die Bettlekture. Körper ist aber auch etwas, das sich innerhalb der natürlichen Selektion weiterbewegt. Julia Decournau ist in Titane zwar weniger global gerichtete, aber ähnliche Wege gegangen. Ob Techno-Hybrid oder plastikverzehrende Mutanten: die Gedankengänge des Kanadiers sind es wert, beobachtet zu werden. Natürlich darf man nicht erwarten, dass Cronenberg einem entgegenkommt. Seine Filme sind bewusst auf wenige Schauplätze reduziert, seine Settings sind spartanisch und versprühen den Charme eines Heizungskellers, während sich obskure Registraturen in versifften Büroräumen im Anachronismus suhlen und die unruhigen Träume eines Franz Kafka visualisieren, die er vielleicht gehabt haben könnte, hätte er weniger dem System als vielmehr dem kreatürlichen Dasein mehr Zeit gewidmet als nur jene, die er für seine Erzählung Die Verwandlung genutzt hat.

    Unvergessen bleibt aus Cronenbergs eXistenZ zum Beispiel jene Szene, in der Jude Law aus den Resten eines diffusen asiatischen Gerichts eine Pistole aus Knochen formt. Ähnliche Apparaturen, deren Funktionen kryptisch bleiben, gibt es auch hier, und mitunter schwingt hier die Fantasie eines H. R. Giger mit, wenn sich Mensch und Maschine vereinen. All diese Erscheinungsformen und Darstellungen existenzieller Verirrung fügen sich in diesem nachdenklichen und melancholischen Film zu einer somatologischen, zwangsläufig blutigen Nabelschau zusammen, die dank ihrer Ästhetik sehr artifiziell wirkt, dadurch auch selten verschreckt oder ihr Publikum mitunter nicht abholen wird. Für mich jedenfalls bleibt Crimes of the Future ein mysteriöses Zaudern vor der nächsten Stufe in der Entwicklung des Menschen, der sich mit seiner Zukunft ins eigene Fleisch geschnitten hat. Diesmal im übertragenen Sinn.
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    Wibke Budke-schmidt
    Wibke Budke-schmidt

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 8. November 2022
    Das einzige interessante am Film ist so das Thema der Evolution und wo es evtl und hinbringt weil unsere welt immer unnatürlicher wird. Ansonsten wirklich schlecht..
    Tobias Fritz
    Tobias Fritz

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 1. November 2022
    Weder gruselig, noch spannend oder mit einer Handlung in irgendeiner Art, einfach nur des Todes langweilig. Kino nach 1h verlassen.
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