Ich glaube, in "Inside a Skinhead" steckt mehr, als der ein oder andere erkennt: Gemeinsamkeiten von Hass und Religion durch einen intelligenten, innerlich zerrissenen jungen Mann darzustellen, beeindruckt mich schon sehr. Danny hasst, was er eingentlich liebt, will etwas mit Hass bekämpft, erzeugt aber so nur mehr Hass; der Teufelskreis von Hass, führt dazu, dass Danny nicht mehr weiß, was er denken, empfinden soll. Außerdem ist es eine geniale Idee, die innere Zerrissenheit, in gesellschaftlicher Hinsicht auf die Spitze zu treiben, etwas paradoxeres als ein jüdischen Nazi scheint es nicht zu geben, aber man muss den Film gesehen haben, um dies richtig beurteilen zu können.
Über Nebendarsteller, Kamaraeinstellungen usw. kann man sicherlich streiten, vielleicht sogar über die Fragen, die offen gelassen werden, allerdings sind für mich eben diese Fragen das interessanteste (wobei sie auch nicht so offen sind, als dass man sie nicht selbst beantworten könnte).
Goslings Leistung - man kann es nicht oft genung betonen - ist mehr grandios. Die Dramatik nimmt nie überhand, (am Ende dreht der Film in dieser Hinsicht aber noch mal auf) und wird so eher zu einer physiologischen und gesellschaftlichen Studie.
Wer keine Lust auf einen teilweise verwirrenden Film hat, der den Zuschauer dazu zwingt selber zu denken, sollte die Finger von diesem Film lassen, jeder der "American History X" gut aber nicht tiefgehend (genung) fand, muss "Inside a Skinhead" sehen (falls ein Vergleich überhaupt wirklich möglich ist).