Ist immer ne etwas zwiespältige Sache, wenn sich Darsteller auf den Regiestuhl trauen – in diesem Fall ist es Bill Paxton. Aber es klappt vorzüglich. Bill Paxton hält seine Rolle in diesem Mysterydrama bewusst etwas kleiner und verschafft so den beiden Jungdarstellern Matt O’Lerary und Jeremy Sumpter sowie der Handlung in der Gegenwart, wo Matthew McConaughey zum Verhör bei Powers Boothe sitzt, viel Raum. Paxton fesselt durch ein brilliantes Gespür für Atmosphäre und insbesondere durch die clevere Handlung, die von vornherein eine Frage stellt, die erst am Ende beantwortet wird: ist der Vater wahnsinnig? Sind seine Visionen vom prophezeihenden Engel nichts weiter als Hirngespinste? Oder ist am Ende alles wahr? Den Schluß behalte ich natürlich für mich, aber es sei gesagt: verblüffender und überraschender hätte der Film kaum ausgehen können. Bis hin zur Superpointe kriegt man dann einen nervenzerrenden Psycho-Schocker geboten, gemischt mit einem harten Familiendrama. Leider gehts mitunter etwas hart zu (auch wenn der Film meistens rechtzeitig wegblendet, wenn Bill Paxton seine vermutlichen Dämonen zerhackt) – aber hey, hier hat man einen kleinen feinen Geheimtipp, von wenigen geschaut, aber von denjenigen, die ihn sehen, absolut geschätzt. Fazit: Spannend, durchdacht, ultrahart und mit toller Schlußpointe – rundum gelungene Mixtur aus Drama und Horror. Ein kleiner Geheimtipp!