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    Peter Pan
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,0
    stark
    Peter Pan
    Von René Malgo

    Von den Geschichten der jungen Wendy (Rachel Hurdwood) für ihre beiden Brüder fasziniert, gibt sich Peter Pan (Jeremy Sumpter) ihnen zuerkennen und nimmt sie mit nach Neverland. Dort erleben sie spannende Abenteuer und machen Bekanntschaft mit Piraten, Indianern, Meerjungfrauen, einem gewaltigen Krokodil und dem brutalen Kapitän Hook (Jason Isaacs).

    Weitgehend ignoriert verschwand „Peter Pan“ ebenso unbemerkt aus den Kinos wie er in selbige erschienen war. Nun ist die Neuauflage des Kinderbuchklassikers von J. M. Barrie auf DVD erhältlich und entpuppt sich als eine erstaunlich ansprechende Version des Moralmärchens. Die gewollt kitschige Inszenierung, die üppigen Farben und die visuelle Opulenz ermöglichen es dem Zuschauer sofort in eine magische Zauberwelt voller Fantasie und Abenteuer einzutauchen. Dabei steht die verspielte Inszenierung im starken Kontrast zur Botschaft des Films, die da heißt: Gefühle sind unverzichtbar, Spaß hat seine Grenzen und irgendwann muss jeder erwachsen werden.

    Eine altmodische, eine konventionelle Botschaft, aber eine ehrliche, wodurch sich „Peter Pan“ von den gängigen Kinderfilmchen abhebt, die partout versuchen sowohl antiautoritär als auch modern zu sein und dabei über eine verlogene Moral meist nicht hinaus kommen. Trotz all der bonbonfarbenen Zauberhaftigkeit gelingt es dem Film nebenbei gut, düster und konsequent zu sein, wodurch ein beständig melancholisches Flair das Geschehen begleitet. Hogan hat Vorlage und kindliche Zuschauer ernst genommen. Daraus resultiert sich, dass die Gewalt hier nicht verharmlost wird und gerade Hook oder die finsteren Meerjungfrauen den ganz Kleinen Schrecken einjagen können. Aber auch zur Genüge Lachen kann man hier.

    Für die richtige Balance ist gesorgt, dazu trägt auch das passende Ensemble bei. Jeremy Sumper als egozentrischer und doch liebenswerter Peter Pan und Rachel Hurd-Wood als Wendy wissen beide den Zuschauer durch ihr nuanciertes Spiel positiv zu überraschend, während man von Jason Isaacs und Ludivine Sagnier schon vorher wusste, dass sie gute Darsteller sind. Wobei der Sagnier als Elfe Tinkerbell eine nicht nur körperlich eher kleinere Rolle zukommt, während Jason Isaacs als Hook jede seiner Szenen mit seinem bösartigen Charme beherrscht. „Peter Pan“ ist ein bemerkenswerter Film geworden, wunderschön, magisch, emotional und sehr unterhaltsam.

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