Der Pianist
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Lorenz Rütter
Lorenz Rütter

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4,0
Veröffentlicht am 15. August 2013
Ein guter und nachdenklicher Film, über die damalige und schlimme Zeit des 2. Weltkrieges. Die Oscars für Polanski und Brody sind verdient. Gute Musik und Kameraführung! Erinnert ein wenig an Schindlers Liste.
Kino:
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 17. September 2010
Roman Polanskis ''Der Pianist''ist ein authentisches Porträt der Leiden eines jüdischen Menschen, der sich seinen Weg durch das zerstörte Warschau bahnt und dabei an die Grenzen seiner Kräfte gerät. Obwohl der Film dabei über weite Strecken zu behäbig wirkt und die tragische Wendung am Ende nicht sehr berührt, weiß das Drama dennoch mit einem grandiosen Hauptdarsteller zu faszinieren.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 17. März 2010
Regisseur Roman Polanski hat einen Teil seiner eigenen Kindheit verarbeitet, indem er die Autobiographie von Wladyslaw Szpilman verfilmte und seiner Heimatstadt ein Denkmal gesetzt, wie man im von der Wehrmacht besetzten Warschau überleben konnte. Ein Einzelschicksal zwar, aber stellvertretend und symbolträchtig für viele andere. Außerdem zeigt er, dass nicht alle Deutschen schlecht waren. Die Szenen brutaler Grausamkeit reichen in der Darstellung von Willkür an Schindlers Liste heran und sind auch teilweise mit deutschen Schauspielern besetzt. Wenn man in das Gesicht von Adrien Brody schaut, sieht man das ganze Elend eines unterdrückten Volkes. Obwohl es schon so viele Filme über diese Zeit gibt, und dieser entstand erst 2002, ist er keineswegs überflüssig. Und dass er ohne Lovestory auskommt, verleiht ihm noch zusätzliche Qualität.
Dmitrij Panov
Dmitrij Panov

24 Follower 99 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 17. März 2010
Grandios die Beobachterposition bei der Darstellung der Gewalt: Aus einem Fenster beobachtet die Familie (und später auch der Protagonist alleine), wie Gewalt an den Juden getan wird - aus relativer Sicherheit, zunächst, doch nicht weit ist der Augenblick, wenn die Grausamkeit auch die eigene Wohnung erreicht. Zuerst ist es ein Gerücht, welchen man lieber nicht ernst nehmen möchte, dann ist es sozialer Terror, dem man noch mit Sarkasmus gegenüberzutreten versucht - doch irgendwann endet man im Dreck und darf zusehen, wie Menschen sich für einen Krümel Essen nahezu umbringen und von Boden essen, aus Hunger und Verzweiflung. Nichts wird hier beschönigt, vor keinem potenziellen Opfer Halt gemacht, ob nun Kind oder Greis, jedem kann das Schlimmste passieren. Du musst auch nichts falsch machen, man kann dich auch einfach zur Abschreckung erschießen. Selten bin ich so bei Schüssen in einem Film zusammengezuckt.



Doch der Film beschränkt sich nicht nur darauf: Gegen Ende wird die Stimmung nahezu post-apokalyptisch: Trümmer, Staub und Blut sind das, was die Hauptfigur zu sehen bekommt und die einzigen Menschen in der Nähe sind die Deutschen, die durch die Straßen ziehen und ab und zu ein paar Flammen durch die zerbröckelten Wände schießen. Auch wenn hier aufgrund der Länge meine Aufmerksamkeit etwas gelitten hat, so bleiben diese Szenen noch lange im Gedächtnis - eine Art Survival-Horror in echt, die Angst und Gehetztheit, die man gerne in Spielen erlebt, stellt sich hier als eine einst dagewesene Wahrheit heraus, die nichts mit einem Spiel zu tun hatte (abgesehen davon, dass sie auch heute hier und da auftreten kann). Und so bietet Film ein äußerst intensives und wunderbar subjektives Erlebnis der Judenverfolgung, kein Blick auf das Geschehen, sondern ein Blick aus der Mitte des Geschehens heraus, ein wilder, verzweifelter Blick. Zwar stellt der Film im Grunde genommen nur eine Perspektive des Krieges dar - aber diese auf hervorragende Art und Weise. Als hätte ich mich eben selbst in einer Wohung versteckt, mit der blanken Angst davor, ein verräterisches Geräusch zu machen. *erschauder*
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 17. März 2010
Roman Polanski hat mit diesem Film ein großes Werk geschaffen. Ich habe selten einen Film gesehen der die Tragödien, das Elend und auch die Dramaturgie der damaligen Lage so gut verkörpert. Adrien Brody liefert eine geniale Darstellung ab. Es ist bemerkenswert wie er nahezu den ganzen Film mit einem ähnlichen, elend ausschauenden Blick auskommt.

Auch war zusehen wie die Nationalsozialisten mit einer kaum dagewesenen Brutalität agieren. Aber auch im Falle von Wilm Hosenfeld die Polen und Juden unterstützen und versuchen das Leben von ihnen zu retten.

Die Farben rot und grün, aber auch helle Farbtöne haben im Film eine große Bedeutung. So werden lediglich zu Anfangs und am Ende rote und helle Farben gezeigt, die für Hoffnung aber auch Frieden stehen.

All diese Dinge machen "Der Pianist" zu einem Meisterwerk. Schlichtweg Klasse!
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 17. März 2010
Die wohl ehrlichste und zugleich herzzerreißendeste Schilderung des Lebens eines Holocaustopfers, die je gedreht wurde. Bravo!
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
es gibt eine szene in diesem film, die mich so bewegt und schockiert hat, wie niemals eine andere szene in einem film zuvor:



die ss stürmt ein haus. ängstlich betrachtet szpilmans familie es von außen. die soldaten laufen nach oben. eine familie beim essen. "steh auf" brüllt ein ss - mann einen alten im rollstuhl an. er kann nicht aufstehen. "werft ihn raus!". sie werfen ihn zum balkon hinaus. ohne zu zögern. sie lassen die familie unten aufstellen und dafonlaufen. als sei es ein spiel. erschießen alle nacheinander. fahren auch noch mit dem auto über einen noch lebenden, der schrecklich um hilfe ruft. dannach herrscht stille. nur szpilmans mutter weint.



es ist ein einziges grauen. ich war von dieser szene unglaublich schockiert. diese kälte! die grausamkeit! diese hilflosigkeit und diese wut! viele szenen weisen eine kluge doppelbödigkeit und methaphorik auf. etwa die, in der szpilzmann den jungen rettet. die täter sind nicht zu sehen. man hört sie nur. warum töten sie dieses kind? warum? warum erschießt ein ss mann eine frau, nur weil diese fragt, wohin sie gebracht wird?



irgendwann war ich wie gelähmt. ich war in einer art schockzustand. das ist er wohl, der missing link. aber ist es nicht anmaßend zu glauben, wir könnten je diese art des schreckens anchvollziehen? ich kann es nicht. ich will es nicht.



auch mir erging es so, dass ich nach einer zeit die deutschen abgrundtief gehasst habe. irgendwann wird der satz gesagt "warum lassen wir uns wie die lämmer zur schlachtbank führen?" es ist verständlich, dass wir es aus heutiger sicht so empfinden. aber damals konnte niemand wissen, dass es in einem zivilisierten land, in europa, einer fortschrittlichen gesellschaft möglich sein sollte, dass millionen von menschen nicht trotz, sondern gerade mithilfe der errungenschaften der zivilisation millionen von menschen ermordern. hier offenbart der film sein universelles thema: es ist die dialektik der zivilisation, deren kehrseite auch immer das inhumane ist, dass es zu bekämpfen gilt. zivilisation heißt menschlichkeit, aber eben nicht nur im positiven sinne.



auch ich habe geweint. aber nicht am schluss, sondern als szpilzman durch ein lehres ghetto geht. tote liegen einfach so auf den straßen. frauen, männer, kinder. alle sind sie menschen. haben eine geschichte. eine biographie. es ist unerträglich sich das vorzustellen. adrian brody vermag diese figur auf eine art und weise zu verkörpern, die nicht uns ihre emotionen aufdrängt, sondern die beinahe wie ein staunendes kind vor den ereignissen steht. denn dies ist letztlich die einzig mögliche perspektive die uns zusteht und die wirklich menschlich ist. die fassungslosigkeit im angesicht dessen, was vor sich geht und was möglich ist. erinnerungen an imre kertesz "roman eines schicksalosen" werden wach.



polanski ist etwas gelungen. ich kann ihm aber nicht dankbar sein für diesen film. ich wünschte. solchen filme wären historisch schlicht nicht notwendig.
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