In ihrem Dokumentarfilm fängt die Filmemacherin Sandra Kaudelka die Arbeit der deutschen Politiker auf der Parlamentsebene ein. Als Beispiel nimmt sie dafür Sahra Wagenknecht, die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linkspartei. Sie hat die Politikerin zwei Jahre lang bei ihrer Arbeit begleitet und dabei festgestellt, welch extremen Druck und Anfeindungen aber auch Beifall und Bewunderung sie ausgesetzt ist. So tingelt sie unermüdlich von Fernsehshows zu Interviews, Pressekonferenzen und Fotoshootings. Was treibt Sahra Wagenknecht an? – Vor allem will sie dem Erstarken der Neuen Rechten in Parlament und Gesellschaft die Stirn bieten. Als die Dreharbeiten im Frühjahr 2017 beginnen, steht das Land ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl und es besteht die Chance, dass die Linkspartei erstmals seit der Wiedervereinigung wieder Teil der Bundesregierung sein könnte. Sahra Wagenknecht zieht sich Anfang 2019 aufgrund von Erschöpfung schließlich aus der Spitzenpolitik zurück.
Ganz nah dran – und irgendwie auch nicht
Von Tobias Mayer