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    In einem Land, das es nicht mehr gibt
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    3,3
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    8 Follower 57 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. September 2022
    "In einem Land, dass es nicht mehr gibt", gehört leider zu den Filmen, bei denen man vor dem Kinostart schon weiß, dass er aufgrund der Sehgewohnheiten in der heutigen Zeit wahrscheinlich nur von wenigen Leuten gesehen werden wird. Der Titel schockt nicht wirklich; wer die "KU'DAMM" Serie im Öffentlich Rechtlichen nicht gesehen hat, wird mit den Schauspielern nicht viel anfangen können, und das Thema Mode in der DDR spricht jetzt auch nicht unbedingt den Mainstream an. Ein sehr tragisches Schicksal, denn "In einem Land, was es nicht mehr gibt" ist einer der besten deutschen Filme, der in den letzten Jahren auf die Leinwand gebracht wurde!

    Kurz vor ihrem Studienantritt wird die junge Suzie wegen einer Lappalie von der DDR Staatsmacht zwecks "Umerziehung" einer Fabrik zur Strafarbeit zugewiesen. Auf dem Weg zur Arbeit wird sie zufällig von einem Fotografen der Sybille abgelichtet und ungefragt im Heft abgedruckt. Der Start einer Karriere. Suzie wird das Gesicht der neuen Kampagne und klettert die Leiter in der Modewelt rauf. Das weckt auch das Interesse der Stasi, die Suzie zum ausspionieren ihrer neuen, nicht unbedingt linientreuen Freunde benutzen will.

    Natürlich finden sich im Film bekannte Elemente wieder, die man in einem DDR Film erwartet. Der große Unterschied ist dieses Mal allerdings, dass es sich hier nicht um eine Geschichte über die DDR handelt, sondern die lediglich in der DDR spielt. Dieser Unterschied fühlt sich extrem frisch und neu an, da er sich in jeder Szene und in jedem Dialog widerspiegelt. Wenn sich Suzie zum Ende des Films mit ihrer Vorarbeiterin unterhält, fühlt es sich wie ein ganz normaler Dialog zu der Zeit an, ohne Wertung oder Zweideutigkeiten, die normalerweise sonst mitschwingen. Ein großer Vorteil für den Film spielt hier die Rolle, dass die Regisseurin und Drehbuchautorin Aelrun Goette viele Elemente aus ihrer eigenen Biografie mit hat einfließen lassen. Das kauft man dem Film ab und daher wirkt jede Figur, selbst wenn sie teilweise überzeichnet sein mögen, trotzdem glaubwürdig.

    Marlene Burow als Suzie passt perfekt in die Rolle. Sie bringt die gesamte Range zwischen Unsicherheit, Verletzlichkeit, Attraktivität und der sichtbaren Veränderung in ihrem Spiel mit, die für die Rolle benötigt wird. Sabin Tambrea als exzentrischer Rudi ist das zweite Highlight im Cast des Films. Auch bei ihm erkennt man in seinem Spiel das Bewusstsein, dass sich seine Figur auf dem schmalen Grat der künstlerischeren Selbstverwirklichung befindet, bei dem jeder Schritt zu weit Abseits davon die Katastrophe bedeutet. Auch die restlichen Rollen im Ensemble, von David Schütter bis Claudia Michelsen, sind ideal besetzt und füllen die Geschichte mit Leben.

    Ich hoffe sehr, dass der Film sein Publikum im Oktober und auch danach finden wird und eventuell mithilfe von Filmpreisen seine Aufmerksamkeit bekommen wird, die er verdient
    Celinaaa Mausiii
    Celinaaa Mausiii

    3 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 13. Oktober 2022
    Toller Film! Tolle und wahre Geschichte! Absolut sehenswert! Außerdem tolle Kostüme und aktueller Bezug!
    Frithjof Meyer
    Frithjof Meyer

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 7. Januar 2024
    Anderthalb ahre, nachdem ich den Film gesehen habe, vergessen hatte, welcher Film sich hinter dem Titel verbirgt, endeckte ich die Eintrittskarte und schaute nochmal nach.

    Meine Erinnerung wird wieder wach - besonders auffällig an ihm ist die Echtheit und Glaubhaftigkeit dieses kleinen Stücks einer persönlichen Zeitgeschichte wie sie nur in dem Land, das es nicht mehr gibt, stattgefunden haben kann.

    Toll, dass auch so unwichtige Dinge - global gesehen - in der Filmkunst ihren Platz finden und ein kleines Stück Zeitgeschichte dokumentieren. So wie sich die Akteure in dem Film organisieren, haben es viele in der DDR gemacht - anders ließen sich ehrliche Freiheitsgrade dort kaum erreichen.
    beco
    beco

    64 Follower 367 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 11. Oktober 2022
    Ein Film, der versucht, die Atmosphäre in der DDR im Sommer 89 wiederzugeben.
    An Hand einer Schülerin, die von Schule verwiesen wird und sich nun in der Produktion bewähren muss, weil bei ihr eine Ausgabe von "1984" gefunden wird, entwickeln sich die Widersprüche des Systems.
    Leider verliert sich der Film in den verschiedenen Erzählsträngen und unterschiedlichen Problematiken und entwickelt keinen überzeugenden Fokus.
    Solide, aber sicher kein großer Wurf.
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