Bei den vielen Spider-Women kann man schnell mal den Überblick verlieren! Die titelgebende Hellseherin Madame Web (Dakota Johnson) wurde 1980 in einem Spider-Man-Comic eingeführt. Interessanterweise unterscheidet sich die Filmversion vor allem beim Alter extrem von der Comicvorlage, in der Madame Web klassischerweise als greise Frau mit Augenbinde dargestellt wird. 1984 folgte in den Comics die zweite Spider-Woman Julia Carpenter, die im Film von Sydney Sweeney porträtiert wird und in den Comics die engste Verbindung zu Madame Web selbst hat. Im Film ebenfalls zu sehen als die Dritte im Bunde: Mattie Franklin (Celeste O'Connor), die ab 1999 als dritte Figur in den Marvel Comics mit dem Namen "Spider-Woman" bezeichnet wird.
Nicht das MCU, sondern das SSU (Sony's Spider-Man Universe) verbindet "Madame Web" mit den Filmen "Venom" (2018), Venom: Let There Be Carnage (2021)" und "Morbius (2022)". Der Hintergrund für das eigene Superhelden-Franchise von Sony sind die Rechte zur Filmauswertung der in den Spider-Man-Comics vorkommenden Charaktere, die eben nicht wie bei den anderen Marvel-Figuren ausschließlich bei Disney liegen. Seit 2015 besteht eine Vereinbarung zwischen Sony und Disney, der es Disney erlaubt zumindest Spider-Man in den MCU-Filmen zu benutzen, was die Filmreihe mit Tom Holland ermöglichte. Dafür konzentriert sich Sony auf das Potenzial der unzähligen Comic-Figuren, die ebenfalls aus der Spider-Man-Comicreihe stammen, wie eben Venom, Madame Web oder auch Kraven, der von Aaron Taylor-Johnson im für 2024 angekündigten Kinofilm "Kraven the Hunter" gespielt wird.
S.J. Clarkson liefert mit "Madame Web" zwar ihren ersten Spielfilm ab, sammelte im Serienbereich aber schon Erfahrungen mit Superhelden: Clarkson führte nämlich für einige Episoden der Netflix-Serien "Jessica Jones" (2015-2019) und "Marvel's The Defenders" (2017), in der auch "Daredevil" Charlie Cox zu sehen ist, Regie.