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    Louis van Beethoven
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    3,0
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,0
    Veröffentlicht am 2. März 2021
    Gary Oldman, Ed Harris und nun also Tobias Moretti. Der charismatische Bonner Komponist wurde schon von vielen fähigen Darstellern verkörpert, vermutlich aber noch nie so konsequent wie hier. Ja, dieser Film klingt im ersten Moment nach dem obligatorischen Jubiläums-Biopic mit Standard-Darstellern, zu dem sich die hiesigen Fernsehsender nun mal verpflichtet fühlen, doch traut sich der Film tatsächlich auch Neues. Und das macht ihn sehenswert.

    Zugegeben, als grantelndes Genie schießt Moretti manchmal übers Ziel hinaus, gleichzeitig ist die Entwicklung seiner Figur im Rückblick durchaus verständlich. Zum Glück haben sich für die früheren Phasen weitere talentierte Darsteller gefunden, die das Porträt schließlich wie aus einem Guss wirken lassen. In der ersten Hälfte konzentriert sich die Handlung erfreulich auf Louis und seine Wahrnehmung von Musik. Darüber hinaus zeigt der Film ein detailreiches Bild der Epoche und verschweigt nicht, dass selbst der genialste Virtuose seiner Zeit auf Gedeih und Verderb Fürsten und Förderern ausgeliefert war, die ihn viel lieber für leichte Unterhaltung, als für anspruchsvolle Neukompositionen einspannten. Der Rebell in Louis wird hier von einem Schauspieler namens Pfeiffer geweckt - eine Paraderolle für einen glänzend aufgelegten Sabin Tambrea.

    Dem Making Of zufolge wurde die Musik für mehrere Szenen live am Set eingespielt, was diesen Momenten, selbst wenn man es nicht weiß, eine ganz andere, auf den jeweiligen Schauplatz zugeschnittene Atmosphäre gibt, als es jede noch so glasklare Aufnahme eines renommierten Orchesters im Tonstudio könnte. Der Soundtrack besteht ausschließlich aus zeitgenössischen Werken. Zudem erlaubt Regisseur Niki Stein seinen Hauptfiguren Dialekt zu sprechen, was angesichts eines sächselnden Uli Noethen, dem Wiener Schmäh von Manuel Rubys Mozart und dem breiten Bönnsch des jugendlichen Beethoven etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Nichtsdestotrotz veranschaulicht es die deutsche Kleinstaaterei in jener Zeit, als der Nationalgedanke noch Wunschdenken war. Gelungen ist auch die größtenteils fiktive Begegnung mit einem desillusionierten Mozart, der seinen Fan aus Deutschland nur zum Notenkopieren einsetzt und ansonsten hauptsächlich ignoriert. Ob sich die beiden wirklich trafen ist nicht zweifelsfrei belegt, nichtsdestotrotz gibt Manuel Ruby (in Musicals auch als Falco zu sehen) einen herrlich exzentrischen Genius.

    Apropos: Erst in der zweiten Hälfte gleitet die Handlung allzu pflichtschuldig in Richtung der üblichen biografischen Stationen der historischen Figur ab (Liebe, Familie, Reibereien mit der Obrigkeit), was für einige Längen sorgt. Streng genommen bräuchte es die letzte halbe Stunde kaum, denn dann hätte der Film sich der Film Beethoven tatsächlich auf eine einzigartige Art und Weise genähert. Außerdem gibt es noch viele andere Episoden in Beethovens Leben, die einen Blick wert gewesen wären, etwa seine anfängliche Begeisterung für Napoleon Bonaparte und das spätere Treffen mit Goethe.

    Macht aber nichts, Liebhaber von Historienfilmen werden auf ihre Kosten kommen und alle anderen eine ansprechend aufbereitete Annäherung an den Über-Komponisten der deutschen Klassik erleben, für die man kaum Vorwissen mitbringen muss.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2020
    Welch eine Enttäuschung! Ich freute mich unheimlich auf diese Verfilmung, musste mich aber letztendlich mehrmals überwinden, nicht umzuschalten. Es mag wohl sein, dass Beethoven einen stark rheinischen Dialekt besaß, aber ich ertappte mich die ganze Zeit dabei, dass ich nach jedem Satz auf ein dreifaches "Tätä" wartete! Ich empfand den Film als einen einzigen Klamauk mit teilweise drittklassigen Darstellern! Gerade beim "punkigen" Mozart erwartete ich sekündlich, dass der Darsteller seinen rosa Dreispitz inkl. Perücke hebt und darunter Falco zum Vorschein kommt und schreit "Rock me Amadeus". Schade um meine GEZ-Gebühren!
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