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ToKn
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2,0
Veröffentlicht am 25. Oktober 2021
Wer das Cover sieht, läuft unweigerlich Gefahr, „Gott du kannst ein Arsch sein“ in den Schweiger-Kosmos einzuordnen. Weit gefehlt (naja, soweit nun auch nicht, er wird seinen „Senf“ schon dazugegeben haben). Der Film ist, so scheint es, nach „Dem Horizont so nah“ eine weitere „deutsche Version“ der zahlreichen Dramen über Jugendliche die unheilbar krank sind, und deren letzten Tage dem Zuschauer nahegebracht werden „müssen“. Das solche Schicksale- vor allem für die Eltern- tragisch sind, steht außer Frage. Warum nun allerdings solch eine (Film)Welle die letzten Jahre zu dem Thema in die Kinos schwappt…, keine Ahnung. Nach zig amerikanischen Versionen („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, „Drei Schritte zu dir“, „Du neben mir“ und letztens erst „Life in a Year“) hat mich vor kurzem erst eine italienische Version („Mit den Wellen“) überrascht, nun also eine deutsche Abhandlung, die…, nicht besonders gelungen ist, bzw. übers Mittelmaß nicht hinauskommt. Alles irgendwie ein bisschen steif und wenn Till Schweiger den schockierten Vater mimt, der ja nebenbei auch noch Pfarrer ist und in allem eine höhere Fügung sehen sollte, dann ist das nicht besonders glaubhaft. Einzig Sinje Irslinger kann mich einigermaßen überzeugen. Überflüssig wie meist in solchen Filmen, die sogenannten Cameo-Auftritte, hier u.a. von Benno Fürmann und Janine Kunze, die irgendwie zwanghaft eingebaut wirken, wie im Allgemeinen, der Film im Ganzen zwanghaft zusammengeschustert wirkt.
Der Film kann leicht und schnell als „Til Schweiger“ Film abgetan werden, dabei spielt dieser nur eine Nebenrolle und war auch nicht der Regisseur. Im Kern ist dies sogar eine wahre Geschichte, zumindest davon inspiriert, handelnd von einem Mädchen welches nach der tödlichen Krebsdiagnose ausbricht. Die Tragik der Geschichte ist da und könnte ja eigentlich kaum krasser sein, der Film legt den Fokus aber auf die Tage nach der Diagnose und einen gefälligen, normalen Road Trip bei dem die Hauptfigur ausbricht und sich aufmacht nach Paris zu reisen. Verfolgt wird sie von den Eltern und auf dem Weg passieren diverse, filmgerechte Zwischenfälle. Tragik kommt dabei nicht auf, es bewegt sich in einer nicht definierten Grauzone zwischen Drama und Komödie. Wenn dies im Sinne der (wahren) Hauptfigur ist werde ich das nicht beklagen, ich selber konnte aber die präsentierte Leichtigkeit nicht abnehmen bei dem Wissen was denn der Hintergrund ist. Auch wenn der Film mit mögenswerten Darstellern aufwartet.
Fazit: Eigentlich eine Dramastory die ihren Fokus auf den Comedypart legt!
Ein sehenswertes, originelles und unterhaltsames Roadmovie, mit einer durchaus spannenden Geschichte. Auf mich hat der Film nicht wie eine philosophische Studie gewirkt, sondern man sieht hier den Versuch einer jungen Frau, die richtige Antwort auf eine mehr als schwierige Situation zu finden. Dabei passiert so viel, dass man kaum in Nachdenken verfällt. Der Film ist überzeugend inszeniert, die Handlung ist keinesfalls abgehackt, sondern hat - wie man es von einem guten Roadmovie erwarten kann - teils Züge eines Krimis. Empfehlenswert!
Steffi ist 16, hat gerade ihren Realschulabschluss in der Tasche und die Geschichte beginnt mit einer rauschenden Abschlussparty, die in einem Schwanenboot auf dem See endet. Mit Freund Fabian plant sie das "erste Mal" in einem kleinen Hotel in Paris, am Rande der Klassenabschlussfahrt soll "es" passieren. Bei der Einstellungsuntersuchung für den Polizeidienst dann plötzlich die erschütternde Diagnose: Krebs, es bleiben nur noch Monate zu leben. Die Eltern sind hin- und hergerissen zwischen Fürsorge und Trauer und verbieten die Fahrt nach Paris zugunsten der Behandlung. Steffi haut schließlich mit einer Zufallsbekanntschaft vom gastierenden Zirkus, Steve, nach Paris ab und die chaotischen Eltern heften sich an die Fersen. Von nun an wird das Komödien-Melodram zum Roadmovie.
So weit so schön die Geschichte, die auf wahren Ereignissen und dem Buch von Frank Pape über die letzten 296 Tage seiner Tochter Stefanie beruht. Allerdings gibt es im Buch weder die Fahrt nach Paris, noch das geplante "erste Mal", aber das ist auch nicht das Problem. Das eigentliche Problem ist, dass der Film mit der zu Grunde liegenden Situation kaum etwas anzufangen weiß. Die Dimension des den Titel gebenden Tattoos "Gott, du kannst ein Arsch sein", das sich Steffi stechen lässt, wird bestenfalls gestreift, aber bis auf wenige Gesprächsfetzen nicht wirklich thematisiert. Vielmehr dümpelt der Film in den Klischees der deutschen Komödienwelt, in der Erwachsene meistens albern und überdreht agieren (in diesem Film: Til Schweiger und Heike Makatsch als Eltern und Benno Fürmann in einer unglaublich bizarren Szene als schlagkräftiger Tankwart). Dass Til Schweiger eine Rolle als Pfarrer angedichtet wird, die weder Schauspieler noch Regie jemals ansatzweise auszufüllen im Stande sind, hilft da auch nicht weiter. Es gibt einige berührende Szenen zwischen den jugendlichen Protagonisten Steffi und Steve, die ihre Abneigung erst noch in (die völlig vorhersehbare) Zuneigung wandeln müssen. Aber leider sind auch sie nicht vor dem Kalauer-Humor des Films geschützt (Kühe reiten, Glassplitter im Po).
Der Regisseur André Erkau hat mit "Das Leben ist nichts für Feiglinge" gezeigt, dass er sich sehr wohl auf Zwischentöne versteht und tragische Stoffe unterhaltsam sowie anspruchsvoll umzusetzen weiß, leider ist davon in "Gott, du kannst ein Arsch sein" nicht viel zu spüren. Es ist ein Film verschenkter Chancen und voller Behauptungen, die nicht eingelöst werden. Die Liste der Behauptungen: Behauptet wird eine tödliche Krankheit, die noch nicht einmal ansatzweise zu sehen ist. Behauptet wird eine Familie, die dadurch in die Krise gerät, zu sehen ist aber eine überdrehte deutsche Komödienfamilie (obwohl Til Schweiger nicht Regie geführt hat). Behauptet wird ein Selbstfindungsprozess eines Teenagers in einer Ausnahmesituation ('wenn ich nur noch einige Monate zu leben hätte'), zu sehen ist ein Screwball-Roadmovie mit wenigen nachdenklichen Szenen, die momenthaft berühren können. Max Hubacher und Sinje Irslinger in den jugendlichen Hauptrollen spielen überzeugend (daher zwei Sterne), können aber gegen die Flut aus Klischees nicht viel ausrichten. Schade eigentlich für die interessante Geschichte.
Schauspielerisch keine große glanz Leistung. Ständig wird umgezwitscht und man weiß nicht wo man ist oder welcher Tag gerade sein soll! Plötzlich sind 3 Tage vergangen! Das die Stimme der Hauptdarstellerin mehr rau und mänlich klingt tut den Film auch nicht gut.
Film mit Tiefgang. Sehr gut geeignet, um sich der Theodize-Frage "Warum lässt Gott das Leid zu" zu nähern. Und vor allem wie man geht man mit Leid und Leidenden umgeht - eine Anleitung zur gemeinsamen Klage und Freude.
ich bin kein priester oder experte, ein kurzer blick auf wikipedia zeigt einen unterschied zwischen ´blasphemie´ und ´gotteslästerung´, aber egal. es geht darum, nicht panisch zu werden, nur weil im titel einmal das wort ´gott´ drin vorkommt. ach du meine güte. + + + + + der titel ist erstens etwas verwirrend und zweitens austauschbar. hat heike makatsch in einem interview selber gesagt. um gott geht es nämlich nur zu vielleicht fünf prozent des gesamten filmes und komischerweise (siehe filmstarts-kritik) auch nur zu evtl fünf prozent um den krebs. klingt komisch, ist aber so. + + + + + auf mich hat der film eher wie ein (zugegeben) doch eher relativ leichter feel-good-movie gewirkt. und ich meine auch leicht, und nicht seicht! ist ein unterschied. dieser film ist zuerst mal ein klassischer road-movie! ´road-movie´ googlen und den wiki artikel lesen, da steht in kürze alles drin. mehr als ein road-movie kommt hier auch nicht. war anscheinend auch niemals so beabsichtigt. tut mir leid für B.B., der anscheinend mit einer komplett anderen erwartung in den film gegangen ist, aber dass die krebs-sache und dann die (in hollywood obligatorische) komplette tränendrüsen-daumenschraube hier so gut wie gar nicht vorkommt, hat mich überhaupt nicht gestört. ich hatte einfach nur entspannte und sehr unterhaltsame 90 minuten. + + + + + ein road-movie und dann ist da noch ein bischen coming-of-age mit dabei. nur ein bischen, weil die 16jährige ja gar nicht lange genug lebt, um noch erwachsen zu werden. und das ist es! die 16jährige haut von zu hause ab, um ein abenteuer zu erleben, will damit ihrer liebe hinterherfahren und entwickelt dann dummerweise die gleichen gefühle zu einem anderen boy(friend?). das ist es. + + + + + der film ist also zu 25prozent das jugendgefühl, wenn die schule fertig ist und sich dir eine neue welt öffnet. zu 25prozent das erwachsenwerden und wie die eltern dann aus ihrer position damit umzugehen versuchen. zu 25prozent ist es die erste liebe (und das erste mal). zu 25prozent eine reise und ein abenteuer und das sich-selbst-entdecken, wie man sich in neuen situationen erfolgreich durchlavieren kann. wer in prozentrechnung aufgepasst hat, merkt, dass da was nicht stimmt. aber so hat sich dieser film für mich angefühlt. ich mag eigentlich keine road-movies, aber diesen hier finde ich sehr gut. als vergleich könnte man sich (am besten gleichzeitig) die trailer zu ´25 kmh´ und ´vielmachglas´ ansehen.
Wenn man nach 3 Minuten merkt das ein Film schlecht ist, dann Stelle ich immer wieder fest daß er nach 20 Minuten nicht besser wird. Dieser Film gehört dazu. Er wirkte abgehackt, schauspielerisch unterirdisch, schlecht besetzt. Es kommen keine Emotionen rüber..Die Tonqualität ist auch schlecht. Alles in allem für einen Film mit einer solchen Story, grausam. Naja wenigstens hab ich das Ortsansässige Kino mit meinem Geld unterstützt... Auch wenn ich nach 30 Minuten die Vorstellung verlassen habe...