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CineMoenti
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3,0
Veröffentlicht am 25. April 2022
Lange ist's her, aber die Familie will's doch endlich wissen. Ludger Fuchs, etablierter Autor, entspricht gelassen dem Wunsch seiner Familie, Einsicht in seine Stasi-Akte zu nehmen. Dass das, was alle bislang für wahr und selbstverständlich hielten, mit den wirklichen Geschehnissen wenig zu tun hat, ist bei einem Film mit dem Titel Stasikömödie ja zu erwarten. Ludger war nämlich Spitzel im Dienste des Regimes in der Prenzlauer Künstlerszene und als junger, begehrter Kerl hin- und hergerissen zwischen Systemtreue und der Beziehung zu einer Bohèmienne namens Nathalie. Die ist zwar in Vergessenheit geraten, peinlich wird's jedoch, als ein Liebesbrief der Geheimnisvollen in den Akten zum Vorschein kommt. Ludgers Frau Corinna (die er über Jahre bespitzelt hat!) merkt auf, der Hausfrieden droht zu wackeln. In einer ausladenden Rückblende wird erzählt, dass "das alles nicht so einfach war".
Formal ist diese Komödie im guten Sinne hübsch: ostalgisch verklärt und visuell lustvoll umgesetzt. Auch schauspielerisch gibt es so einige Leckerlies, wie etwa den ständig alkoholisierten Offizier Siemens (großes Vergnügen: ein kunstvoll unsauber artikulierender Henry Hübchen) oder Alexander Scheer als Tunte mit großer Schnauze.
Darüberhinaus muss man in Kauf nehmen, dass die Gags zum Thema Stasi und Bespitzelung der Liebsten nicht nur altbekannt, sondern auch mit grobem Pinsel gemalt wurden; zuweilen erinnerte mich der erzählerische Gestus an alte Verfilmungen des Räuber Hotzenplotz'... Ab der zweiten Hälfte verliert sich die Erzählung dann auffällig ins Beliebige, fällt inszenatorisch und dramaturgisch auseinander, während ein konstanter Musikteppich aus lakonischem Gitarrengezupfe und lässigem Pfeifen vergeblich zu kitten versucht.
Trotz aller Kritik fand ich den Film amüsant, beseelt und kurzweilig. Wenn eine Märchenstunde im Laufe des Films auch als solche benannt wird, wird ein Schuh draus.
Nachdem frühere Generationen bereits von Leander Haußmann mit den Filmen NVA und SONNENALLEE verzückt wurden, folgt nun viele Jahre später endlich der Abschluss der Trilogie. Schon allein die Assoziation zu den beiden Vorgängern lässt natürlich auf eine unterhaltsame Komödie hoffen, die die Schrecken der Staatssicherheit in der DDR dekonstruiert und sie mittels Satire noch einmal aufleben lässt. Was wir jedoch bei STASIKOMÖDIE bekommen, ist weder Stasi noch Komödie. Stattdessen liefert uns Haußmann eine völlig willkürliche Liebesschnulze, die immer wieder versetzt ist mit einigen oberflächlichen Gags der DDR-Zeit und nur im entferntesten Bezug nimmt auf die Taten der Staatssicherheit. Auch wenn gerade Henry Hübchen ein Garant für einen großartigen Film ist, ist es absolut enttäuschend, in was für eine unnahbare Rolle er hier hineingezwungen wurde, die flankiert wird von einem noch deutlich erbärmlicheren Auftritt des deutschen Schauspiellieblings David Kross.
Darüber hinaus wird der Cast von einem extrem breiten Starensemble ergänzt, welches auf dem Plakat durchaus Eindruck schindet, aber im Film selbst nicht gerade mit Präsenz glänzen kann. Womöglich waren einfach die Erwartungen nach zwei glanzvollen DDR-Satiren zu hoch gesteckt, so dass letztlich dieser Film nur als große Enttäuschung bezeichnet werden kann.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/stasikomoedie
Der Film ist bis in die Nebenrollen prominent besetzt und sorgt für einen einfühlsamen und doch sehr humorvollen Film, der mit dem Zertifikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet ist. Ein traumhaft schöner Soundtrack trifft auf eine sehr interessante Geschichte über die Machenschaften der Staatssicherheit. Der Film überrascht mit jeder Menge Humor und erstklassigen, schauspielerischen Leistungen von David Kross, aber auch von allen anderen Schauspielern. Gefühlvolle Musik mit Einflüssen zur Countrymusik trifft auf wunderschöne Seemannslieder und nostalgische Songs. Geheimnisvolle Kostüme, D-Mark und Trabis zählen zur Nostalgie des Films und in der Thematik geht es auch um die Liebe, Eifersucht, Freundschaft und Freiheit. Die Botschaft des Films sagt aus, dass zur Wahrheit auch immer Mut gehört. Abgerundet wurde der Film von wunderschönen Aufnahmen und dem wunderschönen, musikalischen Klassiker „Gute Nacht Freunde“. Das Kriegsbeil ist erst begraben, wenn keiner mehr weiß, wo es liegt… Der Abspann zeigt noch ein paar Aufnahmen und zum Schluss noch eine ganz kleine Szene, die man beruhigt noch abwarten kann.