Am 7. November 2016 verstarb der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen im Alter von 82 Jahren. Bereits vier Monate vorher starb seine Muse und ehemalige Partnerin Marianne Ihlen. Cohen und Ihlen lernten sich 1960 auf der griechischen Insel Hydra kennen, die damals als Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller und Musiker galt. Der Filmemacher Nick Broomfield zeichnet in seinem Dokumentarfilm mit Hilfe bisher unveröffentlichten Materials die einmalige Liebesgeschichte von Marianne und Leonard nach. Angefangen in den 60ern, der Zeit der freien Liebe, bis zu den Jahren, in denen Cohen zu einem gefragten und erfolgreichen Künstler wurde. Neben der außergewöhnlichen Liebesgeschichte der beiden Freigeister thematisiert Broomfield auch die Höhen und Tiefen von Cohens Karriere und Mariannes außergewöhnliche Fähigkeit, ihn immer wieder zu inspirieren. Als 20-jähriger traf Broomfield 1968 auf Hydra ebenfalls auf Marianne, was für ihn der Startschuss seiner eigenen kreativen Karriere bedeutete.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
1,5
enttäuschend
Marianne & Leonard: Words Of Love
Mehr hingebogen als überzeugend argumentiert
Von Oliver Kube
Leonard Cohen gilt als einer der ganz großen Poeten der Rockmusik. Nicht ganz zu Unrecht sehen diverse Experten den 2016 verstorbenen Singer-Songwriter fast auf einer Stufe mit jemandem wie Bob Dylan. Die Spezialität des Kanadiers mit der ebenso sonoren wie warmen Stimme waren seine Texte über mal reale, mal fiktive, in dem begrenzten Rahmen eines Songs erstaunlich authentisch und komplex geschilderte Liebesgeschichten. An diesem Punkt setzt Nick Broomfield („Kurt & Courtney“, „Whitney: Can I Be Me“) mit seinem Dokumentarfilm „Marianne & Leonard: Words Of Love“ an. Der Brite schildert die erste große Beziehung des Künstlers und versucht sie dem Zuschauer dabei – letztlich leider nicht sonderlich überzeugend – als eine über Trennung und Tod hinausgehende Romanze für die Ewigkeit zu verkaufen. 1960 verließ der junge Schriftsteller Leonard Cohen seine Heimat Montreal. Von einer kleinen Erb